Mike Rockenfeller: «Es geht in die richtige Richtung»
Mike Rockenfeller
Wie lief der Test in Oschersleben?
Es war sehr spannend für mich, zum ersten Mal die verschiedenen Reifenmischungen zu fahren, die für die Saison 2017 zur Auswahl stehen. Auch das Auto war nicht mehr das, das wir beim Saisonfinale gefahren sind, sondern ein Zwitter. Es war noch nicht das finale Auto für die Saison 2017, hatte aber schon einige Sachen vom nächsten Jahr. Es war spannend zu sehen, wie sich die Reifen und das Auto verhalten. Oschersleben ist auch eine gute Strecke, das Material hart ranzunehmen – das ist in diesem Stadium sehr wichtig, weil es darum geht, die neuen Teile auf Haltbarkeit zu testen und freizufahren. Aus meiner Sicht war es sein sehr guter Test.
Entwickelt sich die DTM in die richtige Richtung?
Grundsätzlich ja. Der Reifen geht ganz klar in die richtige Richtung, wenn er so kommt. Auch vom Auto her wird es spannender. Aber der Reifen wird den Hauptunterschied ausmachen. Auch ohne Heizdecken zu fahren, ist in der DTM eine neue Herausforderung, die ich schon aus anderen Rennserien kenne und die einen großen Unterschied ausmachen wird. Es gibt im nächsten Jahr viele neue Herausforderungen, durch die sich die DTM meiner Meinung nach positiv entwickeln wird.
Wie fährt sich ein DTM-Auto ohne vorgeheizte Reifen?
Es war zu dieser Jahreszeit in Oschersleben natürlich sehr kühl. Da muss man in der ersten Runde aus der Box heraus sehr vorsichtig sein. Andererseits musst du im Rennen aber sofort pushen. Die Balance zu finden, keinen Fehler zu machen und nicht zu viel Zeit zu verlieren, das wird die große Kunst sein.
Nach drei Jahren mit einem nahezu unveränderten Auto steht in diesem Winter viel Entwicklungsarbeit mit dem Nachfolger des Audi RS 5 DTM auf dem Programm. Freuen Sie sich darauf?
Auf jeden Fall, das ist eine spannende Phase. Seit dem Wegfall der Optionsreifen gab es in der DTM eigentlich keine Veränderungen mehr. Im Winter stand nur Detailarbeit an. Jetzt gibt es wieder einen großen Sprung und mehr Spielraum. Das ist immer spannend, denn als Fahrer kann man sich da mehr einbringen. Ich glaube insgesamt, dass der Fahrer in der DTM im nächsten Jahr stärker in den Fokus rücken wird.
Es ist nun amtlich, dass 2017 statt 24 Autos nur noch 18 an den Start gehen werden. Sehen Sie das ähnlich negativ wie einige Medien?
Überhaupt nicht. Klar hat jeder Fahrer und jeder Fan am liebste so viele Autos wie möglich im Starterfeld. Aber ich glaube, der Fokus liegt in den Rennen ohnehin meist auf dem vorderen Drittel. Entscheidend ist, dass es spannende Rennen mit vielen Überholmanövern und faszinierenden Autos gibt. Und da ist die DTM auf dem richtigen Weg.