DTM 2017: Nur noch 18 Autos, Teams müssen gehen
Sechs Autos fallen 2017 weg
Der große Einschnitt in der DTM ist perfekt: In der kommenden Saison werden in der Tourenwagenserie nur noch 18 statt 24 Autos an den Start gehen. Das erklärte die DTM-Dachorganisation ITR auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com und bestätigte damit einen Bericht von Auto Bild Motorsport und auto motor und sport.
Der Hintergrund ist klar: Mit der Reduzierung sollen Kosten gespart werden. Zuletzt war erst die Einführung der neuen Turbomotoren von 2017 auf frühestens 2019 verschoben worden, auch aus Kostengründen. «Wir müssen schauen, wie wir die Kosten im Griff halten. Wie das Programm ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis haben kann. Und ein großer Kostenteil ist nun einmal die Anzahl der eingesetzten Autos», hatte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt zuletzt erklärt.
Auch bei den Herstellern hat die Reduzierung teilweise große Konsequenzen. So hat Mercedes den beiden Einsatzteams Mücke Motorsport und ART Grand Prix gekündigt. Der Einsatz der sechs Boliden der Stuttgarter wird ab 2017 zentral von HWA durchgeführt werden.
Mücke war seit 2005 in der DTM dabei und feierte ausgerechnet in dieser Saison den ersten Sieg in der Tourenwagenserie. Lucas Auer hatte auf dem Lausitzring nicht nur seinen eigenen Premierensieg in der DTM eingefahren, sondern auch den für Mücke. Nach zwölf Jahren ist für Mücke nun zumindest in der DTM Schluss.
Auch das Team ART Grand Prix wird ab 2017 nicht mehr dabei sein. Die von Frederic Vasseur gegründete französische Mannschaft war erst 2015 als drittes Mercedes-Einsatzteam in die DTM eingestiegen.
«Nachdem nun final entschieden ist, dass die Hersteller in der DTM 2017 mit sechs Einsatzfahrzeugen starten werden, haben wir für unser Team verschiedene Umsetzungs-Szenarien untersucht. Letztendlich sind wir zur Entscheidung gekommen, dass HWA in der kommenden Saison alle sechs Fahrzeuge zentralisiert einsetzen wird», sagte Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz Auto Bild Motorsport.
«Natürlich ist es schade, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mücke Motorsport und ART GP daher in der DTM nicht weiter geht. Peter Mücke und sein Team waren seit 2005 treuer Partner unseres Programms. Wenn man sieht, wie sich das ganze Mercedes-AMG DTM Team am Lausitzring über den ersten Mücke-Sieg gefreut hat, dann weiß man wie hoch die Wertschätzung aller für Mücke Motorsport ist. Daher freuen wir uns sehr, dass die Zusammenarbeit zwischen Mercedes-AMG und Mücke Motorsport in unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise der Formel 3 auch künftig weitergeht. ART GP hat in den letzten zwei Jahren einen unglaublichen Job gemacht: Ohne jegliche Erfahrung in der DTM von Anfang an bei der Musik zu sein, dass schafft kaum jemand», so Fritz weiter.
Bei BMW fällt offenbar «nur» ein Team weg, dort soll sich das Team MTEK in Zukunft mit dem geplanten Einstieg der Münchner in die WEC beschäftigen. Bei Audi wird sich wohl nichts ändern, dort sollen Abt, Rosberg und Phoenix jeweils zwei Autos an den Start bringen.