Timo Glock erklärt die DTM-Meistermacher RMG
Timo Glock und Stefan Reinhold
Als die Sprache auf seine Mannschaft kommt, gerät Timo Glock regelrecht ins Schwärmen. Vor der vergangenen Saison wechselte der 34-Jährige BMW-intern von MTEK zu RMG – was sich vor allem für Glock als Glücksgriff erwies. An der Seite von Champion Marco Wittmann machte der frühere Formel-1-Pilot in seinem vierten Jahr in der Tourenwagenserie einen signifikanten Schritt nach vorne.
Glock lächelt, als SPEEDWEEK.com ihn nach dem Geheimnis des RMG-Teams fragt, das 2014 und 2016 mit Marco Wittmann den Fahrertitel und 2014 den Teamtitel holte. «Ich kann dir gar nicht genau sagen, was das kleine Detail ist, was man dort besser macht. Was das Setup angeht, gehen sie in eine sehr aggressive Richtung. Das passt zu meinem Fahrstil. Und mit meinen Ingenieuren hat es auch von der ersten Minute an gepasst», sagte Glock.
Der ausschlaggebende Mann in dem Team und hinter dem Erfolg ist für Glock Teamchef Stefan Reinhold. «Er hat die Truppe zusammengeschweißt und die richtigen Leute an die richtigen Stellen gesetzt.»
Reinhold holte 2014 Chefingenieur Dominic Harlow in die DTM zu BMW, «einen ehemaligen Formel-1-Mann, der unglaublich ruhig und fokussiert ist und die Fakten mit dem Team umsetzt. Sie gehen alle ins Detail, haben ihren genauen Ablauf und lassen sich von nichts aus der Ruhe bringen», so Glock.
Reinhold und Glock kennen sich aus der Formel 1 und der gemeinsamen Zeit bei Toyota. Nach dem Ausstieg der Japaner Ende 2009 fackelte Reinhold nicht lange und erfüllte sich den Traum von einem eigenen Rennstall. Er bewarb sich bei BMW mit seinem Konzept und Ideen als Einsatzteam und bekam im Frühjahr 2011 den Zuschlag. In der Eifel reifte RMG relativ schnell zu einem Spitzenteam.
«In den letzten drei Jahren war es das beste DTM-Team. Sie haben den besten Job gemacht. Sie setzen den I-Punkt und bringen uns dahin, wo wir sind. Ich habe auch einen Schritt in meiner DTM-Karriere gemacht», sagte Glock.
Es passte bei ihm zunächst sogar so sehr, dass er zu Beginn der Saison zweitweise als möglicher Titelkandidat gehandelt wurde. Am Ende reichte es aus verschiedenen Gründen nur zu Platz zehn. «Da kann die Saison kann eine ganz andere Dynamik entwickeln, denn du weißt, dass du die Chance hast, vorne mitzufahren. Aber hätte, wäre, wenn gibt es nicht», sagte Glock.
Denn am Ende ließ er, der sich vor allem im Qualifying stark verbessert zeigte, durch technische Probleme oder Ausfälle zu viele Punkte liegen. Trotzdem gab es für ihn in Hockenheim am Ende noch einen Höhepunkt: «Ich konnte Marco auf den letzten Runden zu seinem Titel begleiten.»