DTM: Felix Rosenqvist stellt sich selbst ein Bein
Felix Rosenqvist
Mercedes hat im Hinblick auf die neue Saison insgesamt vier Fahrer aus dem vergangenen Jahr aussortiert. Durch die Reduzierung der Autos von acht auf sechs pro Hersteller kam das freilich nicht ganz unerwartet. Eine Überraschung war aber der Verzicht auf Felix Rosenqvist. Der Schwede war 2016 für den in die Formel 1 aufgestiegenen Esteban Ocon bei den letzten vier Events eingesprungen und hatte mit einigen starken Rennen und fünf Punkten als Rookie überzeugt.
Und eigentlich war Rosenqvist auch ein Kandidat für einen Stammplatz in der anstehenden Saison. Doch dabei stand er sich in gewisser Weise selbst im Weg. Oder anders gesagt: Er ist zu gut. Denn der Schwede fasste auch mit Mahindra Racing in der Formel E schnell Fuß und belegt nach den ersten beiden Rennen aktuell Gesamtplatz vier.
Da er möglicherweise in dieser Saison der Elektroserie um den Titel fahren kann, hat Mercedes entschieden, dass es keinen Sinn macht, in beiden Serien an den Start zu gehen. Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz bestätigte, dass man gerne mit Rosenqvist weitergemacht hätte. Zwei Überschneidungen der Kalender beider Serien führten dann aber zu dem Entschluss, auf Rosenqvist zu verzichten. Er soll sich auf ein Ziel konzentrieren.
Neben Rosenqvist mussten auch drei weitere Fahrer ihren Platz räumen. Bei Maximilian Götz kam der Abschied nicht ganz überraschend, er konnte in seinen beiden DTM-Jahren nur für ein paar wenige Highlights sorgen.
«Die zwei Jahre in der DTM haben mir großen Spaß gemacht und ich habe unheimlich viel dazugelernt. Es war eine großartige Zeit, in der ich viele tolle Menschen kennenlernen durfte», schrieb er bei Facebook.
«Ich hatte in all den Rennen tolle Duelle mit Champions und habe bewiesen, dass ich ein echter Racer bin, der sich durchsetzen kann. Mit 36 DTM Rennen und insgesamt 42 gesammelten Punkten in zwei Jahren endet heute meine DTM-Karriere. Gern hätte ich in der DTM noch mehr Erfolge gefeiert, nun warten aber neue Aufgaben auf mich», so Götz, der zwar weitere Besuche bei der Tourenwagenserie ankündigte, aber nicht näher erläuterte, welche Herausforderungen er nun annehmen wird.
Auch Daniel Juncadella schaffte in seinen vier DTM-Jahren den Durchbruch nicht, seine beste Saison war 2013 mit einem 16. Platz. Er hatte 2016 in Budapest seinen ersten Podestplatz gefeiert, der ihm aufgrund eines Verstoßes gegen das technische Reglement aber wieder aberkannt wurde. Für den Spanier kommt der Abschied offenbar nicht überraschend, er flirtete zuletzt bereits mit einem möglichen Engagement in der Formel E. «Zeit für etwas Neues. Ich habe in den vergangenen vier Jahren eine Menge gelernt. Danke an alle, die Teil dieser Reise waren. Mehr folgt bald», twitterte der Spanier.
Auch für Christian Vietoris ist die DTM-Karriere erst einmal vorbei. «Obwohl es die Gesamtwertung nicht zeigt, bin ich in diesem Jahr meine bislang beste DTM-Saison gefahren. Damit haben wir eine solide Basis, um im nächsten Jahr um den Titel zu kämpfen», hatte er im Oktober nach dem Saisonfinale noch erklärt. 60 Punkte und Rang 14 in der Gesamtwertung waren dann offenbar zu wenig gute Argumente für eine Weiterbeschäftigung.