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DTM 2017: Wer ist der Favorit auf den Titel?

Von Andreas Reiners
DTM 2017: Wer ist der Favorit auf den Titel?

DTM 2017: Wer ist der Favorit auf den Titel?

Die Frage nach dem Favoriten stellt sich in der DTM Jahr für Jahr, und Jahr für Jahr will sich niemand so wirklich festlegen. Auf die Anzahl schon, auf bestimmte Namen eher nicht.

Mattias Ekström hat eine ganz eigene Rechnung. «Ich traue allen 18 Fahrern ein Podium, 15 einen Sieg und sechs bis acht den Titel zu», sagte der Schwede. Was dann also knapp die Hälfte des Feldes wäre. Fragt man andere Fahrer, sieht es ähnlich aus. Eine Mischung aus den üblichen Verdächtigen und Namen, die einem nicht unbedingt sofort in den Sinn kommen.

Auch Titelverteidiger Marco Wittmann hält sich mit Prognosen zurück. Vor allem aufgrund der vielen Änderungen, «wo jeder noch im Dunkeln tappt, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht. Es ist schwierig zu sagen, wer vorne sein wird. Ich glaube, dass wir in Hockenheim mehr wissen, wer Favorit sein kann», sagte Wittmann, dessen Ziel logischerweise die Titelverteidigung ist. Immerhin bestach Wittmann in seinen Meisterjahren 2014 und 2016 durch eine fast schon unheimliche Konstanz. In 54 seiner 56 Rennen kam er ins Ziel, in 75 Prozent der Fälle auch in die Punkte!

Auch Mercedes-Rückkehrer Maro Engel will sich nicht festlegen. «Manchmal entscheidet eine Zehntelsekunde über Platz eins oder Platz acht. Keiner kann sich im Moment sicher sein, und das ist das Schöne an der Sache. In der DTM herrscht ein hohes Niveau», sagte Engel.

In der alljährlichen Umfrage der Nachrichtenagentur dpa unter allen 18 Fahrern hat Routinier Gary Paffett die Nase vorne. «Ich fühle mich so gut vorbereitet und einer so guten Position für den Kampf um die Meisterschaft, wie seit 2012 nicht mehr«, sagte der Brite, der 27,8 Prozent der Stimmen erhielt und vor Wittmann und Ekström landete.

Paffett ist bereits seit Jahren Stammgast im Favoritenkreis. Um den Titel mitgefahren ist er allerdings zuletzt 2012, als er im Herzschlagfinale BMW-Pilot Bruno Spengler unterlag. Er ist aber immer noch für geniale Momente gut, fuhr in Hockenheim beim finalen Test zwei Bestzeiten. Auch wenn das nicht viel bedeuten mag: Paffett weiß, dass er nicht mehr viele Chancen auf seinen zweiten Titel nach 2005 bekommen wird.

Ekström ist der erfolgreichste und erfahrenste Fahrer im Feld. 177 Rennen, 22 Siege und zwei Titel: Der Schwede will es nach seinem WM-Titel 2016 im Rallycross in diesem Jahr auch in der DTM noch einmal wissen.

Welche Fahrer ebenfalls oft genannt werden: Edoardo Mortara, Robert Wickens und Jamie Green. Mortara ist bereit für den großen Wurf. Er wechselte den Arbeitgeber (von Audi zu Mercedes), um endlich eine größere Wertschätzung zu spüren. Eingewöhnung hin oder her: Mortara weiß, wie man um den Titel fährt, 2016 fehlten ihm mickrige vier Punkte auf Wittmann. Wickens hat sich in der vergangenen Saison zu einem ernsthaften Titelanwärter gemausert, auch weil er die Sache inzwischen sehr ernsthaft angeht. Green wiederum wäre eigentlich mal an der Reihe, fuhr 2015 und 2016 lange ganz vorne mit. Am Ende scheiterte er durch diverse Kleinigkeiten.

Und dann wäre da noch Mr. X: Denn neben den genannten Favoriten gibt es oft auch einen Fahrer, mit dem man auf den ersten Blick nicht gerechnet hat. Der einen guten Start, ein Momentum erwischt und das nötige Glück und Können hat, um plötzlich vorne reinzustoßen.

Nico Müller wäre zum Beispiel so ein Kandidat, aber auch Timo Glock, dem 2016 an einigen Stellen besagtes Glück fehlte. Oder Lucas Auer, der in seinen ersten beiden Jahren deutliche Schritte nach vorne gemacht hat. Oder Mike Rockenfeller, wenn er endlich ein konkurrenzfähiges Auto hat. Womit wir die Hälfte des Feldes dann auch zusammen hätten.

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