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BMW hadert mit der Konkurrenz: «Nicht sportlich»

Von Otto Zuber
Marco Wittmann und Timo Glock

Marco Wittmann und Timo Glock

Marco Wittmann ist im neunten Rennen der DTM-Saison in Moskau als Dritter auf das Podium gefahren. Trotzdem haderte BMW mit einigen Aktionen der Konkurrenten.

Wittmann hatte im Qualifying die Bestzeit erreicht und dafür drei Punkte in der Fahrerwertung erhalten. Allerdings startete er in Folge einer Strafversetzung nach dem Norisring-Wochenende vom sechsten Rang. Timo Glock holte als Fünfter ebenfalls wichtige Punkte und ist nun vor Wittmann Siebter im Gesamtklassement. Die weiteren BMW Fahrer verpassten die Punkteränge, der Sieg ging an René Rast (Audi).

Die Reaktionen:

BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: Für Marco Wittmann ist heute nach hartem Kampf doch noch ein Podium herausgekommen. Das ist ein super Ergebnis, nachdem er im Qualifying die schnellste Runde gefahren war und dann aufgrund der Strafe vom Norisring als Sechster ins Rennen gehen musste. Timo Glock konnte als Fünfter ebenfalls Punkte sammeln. Insgesamt wäre für uns heute jedoch mehr drin gewesen. Aber die harten Manöver, die von der Konkurrenz teilweise gefahren wurden, haben das verhindert. Die Aktion von Mike Rockenfeller gegen Augusto Farfus war alles andere als sportlich. Sie hat Augusto das Rennen kaputtgemacht. Wir nehmen die Punkte heute trotzdem gerne mit und greifen morgen richtig an.

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): Nach dem tollen Teamergebnis im Qualifying bin ich natürlich glücklich, dass wir im Rennen mit Marco Wittmann einen Podesterfolg erringen konnten. Auch Timo Glock hat auf dem fünften Platz Punkte gesammelt. Mir tut es unheimlich leid für Augusto Farfus. Er war von der ersten Sekunde an diesem Wochenende super unterwegs, ist von Rang drei gestartet. Was mit ihm im Rennen dann passiert ist – ich meine das Manöver mit Mike Rockenfeller – macht mich sprachlos. Das war sehr gefährlich. Wir werden uns das noch einmal genau ansehen.

Marco Wittmann (#11, Red Bull BMW M4 DTM – Startplatz: 6. Platz, Rennergebnis: 3. Platz – 65 Rennen, 8 Siege, 17 Podestplätze, 8 Polepositions, 587 Punkte, 2 Fahrertitel): Vom sechsten Startplatz ist das Rennen für mich insgesamt gut gelaufen, ein Podium ist immer schön. Der Start war gut, danach hatte ich ein paar schöne Zweikämpfe mit Timo Glock und Robert Wickens. Robert hatte mich zwischenzeitlich überholt und konnte einen Vorsprung herausfahren. Gegen Ende des Rennens wurde meine Pace immer besser, ich hatte mir die Reifen gut einteilen können. So kam ich wieder heran – und konnte Platz drei noch zurückerobern. Ohne die Strafe in der Startaufstellung wäre noch mehr möglich gewesen, aber egal. Auf dem Ergebnis von heute können wir aufbauen.

Augusto Farfus (#15, Shell BMW M4 DTM – Startplatz: 3. Platz, Rennergebnis: Ausfall – 75 Rennen, 4 Siege, 12 Podestplätze, 5 Polepositions, 351 Punkte): Ich bin sehr enttäuscht. Wir hatten eine gute Chance, heute viele Punkte mitzunehmen. Ich war im Zweikampf mit Mike Rockenfeller. Aus meiner Sicht hat er auf meinen Angriff etwas zu übermütig reagiert. Ich war ganz klar auf der Innenseite, dann hat er mich geblockt und abgedrängt. Das habe ich als ziemlich unfair empfunden. Daher bin ich überrascht, dass er mit einer Verwarnung davongekommen ist. Mein Rennen war danach jedenfalls gelaufen.

Timo Glock (#16, DEUTSCHE POST BMW M4 DTM – Startplatz: 4. Platz, Rennergebnis: 5. Platz – 65 Rennen, 3 Siege, 7 Podestplätze, 2 Polepositions, 283 Punkte): Es war ein hartes Rennen, und scheinbar werden Mattias Ekström und ich in Moskau keine Freunde mehr. Der Zweikampf mit ihm Richtung Kurve drei war schon sehr schwierig. Er ist immer wieder von außen nach innen gezogen. Wir haben uns zwei, drei Mal berührt. Nach dem Duell hatte ich im ersten Stint eine gute Pace. Auf dem zweiten Satz Reifen musste ich allerdings kämpfen. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, vielleicht daran, dass mein Auto vorne rechts beschädigt war. Ich hatte extrem viel Untersteuern, der vordere rechte Reifen hatte Vibrationen. Zum Glück konnte ich noch Platz fünf nach Hause fahren. Mehr war nicht drin. Schön, dass Marco Wittmann noch auf das Podest gefahren ist. Damit war es ein einigermaßen zufriedenstellender Rennsamstag für uns.

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): Wir haben es bei Maxime Martin mit einer alternativen Strategie versucht, hatten dann allerdings nicht den besten Boxenstopp. Dadurch ist er zurückgefallen. Die Pace war in Ordnung. Die Reifen haben 37 Runden lang gehalten, was für Moskau wirklich gut ist. Tom hatte am Start einen Kontakt, bei dem das Auto beschädigt wurde. Brunos Pace war okay, nach dem Stopp kam er jedoch mitten in einer Gruppe anderer Autos heraus. Wir wussten, dass es eng werden würde. Er hat gekämpft, wurde dann aber von Müller überholt und verlor auf kalten Reifen einige Positionen. Das ist sehr schade, aber so ist das im Motorsport.

Bruno Spengler (#7, BMW Bank BMW M4 DTM – Startplatz: 10. Platz, Rennergebnis: 13. Platz – 148 Rennen, 15 Siege, 47 Podestplätze, 17 Polepositions, 801 Punkte, 1 Fahrertitel): Das war heute kein wirklich guter Tag für mich. Schon im Qualifying hatten wir Pech mit dem zweiten Reifensatz, ein besseres Ergebnis wäre möglich gewesen. Im ersten Stint des Rennens war ich dann auf Position zehn unterwegs, das Auto hat sich gut angefühlt. Nach dem Stopp konnte ich die Konkurrenz auf den warmen Reifen nicht hinter mir halten. Ich hing lange hinter Nico Müller fest – und dann bauten meine Reifen ab. Mehr war dann nicht drin.

Tom Blomqvist (#31, BMW Driving Experience M4 DTM – Startplatz: 8. Platz, Rennergebnis: Ausfall – 44 Rennen, 1 Sieg, 5 Podestplätze, 2 Polepositiones, 187 Punkte): Mein Start war nicht gut, entsprechend wurde ich zu Beginn von einigen anderen Fahrern unter Druck gesetzt. Bei einer Berührung im Getümmel wurde mein Auto beschädigt, so konnte ich das Rennen nicht beenden.

Maxime Martin (#36, SAMSUNG BMW M4 DTM – Startplatz: 14. Platz, Rennergebnis: 16. Platz – 55 Rennen, 3 Siege, 9 Podestplätze, 3 Polepositions, 309 Punkte): Wir hatten uns entschieden, schon nach der ersten Runde Reifen zu wechseln, nachdem wir von so weit hinten ins Rennen gehen mussten. Leider hatten wir ein Problem beim Boxenstopp und haben dadurch Zeit verloren. Danach hing ich hinter Edoardo Mortara fest. Platz 16 ist kein gutes Ergebnis, aber morgen ist ein neuer Tag.

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