MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Mattias Ekström: Würde Lucas Auer sofort verpflichten

Von Gerhard Kuntschik
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Dass der neue DTM-Chef Gerhard Berger aus Tirol kommt, ist nur Zufall. Doch in Russland geht am Wochenende der Zweikampf zwischen Mattias Ekström (Ellmau) und Lucas Auer (Kufstein) an der Spitze der Wertung weiter.

89:87 nach Punkten steht es knapp vor Halbzeit und den beiden Rennen auf dem Moscow Raceway am Wochenende. Das Duell ist nicht nur eines zwischen dem gerade 39 Jahre alt gewordenen Routinier (bisher kein Saisonsieg, aber 22 Erfolge seit 2001 und zwei Meistertitel, alle für Audi) und dem 22-jährigen Jungstar (drei Siege, davon zwei heuer, jeweils Mercedes).

Es ist auch ein Zweikampf von Fahrern mit verschiedener Zielsetzung: Ekström vertreibt sich die Zeit neben der DTM-Titeljagd mit einem eigenen Rallyecross-Team – und wurde 2016 en passant Champion in der von der FIA offiziell ausgeschriebenen WM. Natürlich in einem Audi, aber im kleinen S1.

«Die Formel 1», sagt Universaltalent Ekström, «hat mich nie angezogen.» Dorthin aber möchte, wie jeder junge Fahrer, Auer, der Anfang August auf dem Hungaroring erstmals im Force India sitzen wird.

Bemerkenswert: Die beiden Titelaspiranten leben nur 19 Kilometer voneinander entfernt. Auer in Kufstein, der im Wintersportzentrum Falun geborene Schwede in Ellmau, fast in Sichtweite des VW-Motorsportbeauftragten und DMSB-Präsidenten Hans Joachim Stuck. Ekström erläuterte, warum es ihn samt Familie vor zwei Jahren vom Schweizer Bodenseeufer ins Tiroler Unterland zog: «Es war schön in der Schweiz, aber irgendwie am Ende der Welt. Ich mag die Berge und Wintersport, das habe ich jetzt vor der Haustür. Und zu Flughäfen, nach Kitzbühel und zu Audi ist es auch einfacher. Unser Leben wurde leichter in Ellmau.»

Warum Ekström nach 16 Jahren DTM immer noch hungrig ist, erklärte er so: «Ich bin noch immer neugierig und ehrgeizig.» Die physische Seite, das Älterwerden, spürt er (noch) nicht: «Ich höre stets in meinen Körper hinein. Und er ist noch super in Form. Ich weiß, wie ich das erhalten kann, aber es wird schon schwieriger mit der Zeit.»

Ans Aufhören wolle er erst denken, «wenn ich nur noch meinen Beruf verwalte, ohne Feuer.» Dass er auch im Rallyecross Spitze ist, ist für ihn nicht überraschend: «Ich wollte am Anfang Rallyefahrer werden, aber da war dann zu viel Dreck. Darum ging ich auf die Rundstrecke. Im Rallyecross ist er nicht so schlimm.»

Und ob ihm DTM- oder Rallyecross-Titel mehr wert seien, beantwortete der Schwede so: «Als ich im vergangenen Dezember in Wien von der FIA geehrt wurde und dort im Smoking mit allen Größen von Rosberg angefangen auf der Bühne stand, war das ein tolles Gefühl.»

Dass Lucas Auer heuer eine tolle Saison fährt, überrascht Ekström nicht: «Er hat riesiges Potenzial. Wäre ich F1-Teamchef, würde ich Luki sofort verpflichten. Und er ist ja ideal für die Formel 1: Der Kleine bringt 20 Kilogramm weniger auf die Waage als ich!»

Ekström erklärt auch, warum viele Junge im DTM schnell vorn dabei sind, während sich Formel-1-Stars stets schwer taten: «Ein DTM-Auto fährt sich fast wie ein Formel 3, von wo die meisten Jungen kommen, und sie kennen von daher auch die meisten Strecken. Die Formel-1-Fahrer sind die Kurse und die abgedeckten Vorderräder beim Einlenken nicht gewohnt. Und sie sind manchmal auch satt und zufrieden.»

Was Ekström nach der aktiven Laufbahn machen wird, weiß er noch nicht: «Solange ich konkurrenzfähig bin und ein Team mich haben will, mache ich weiter. Danach? Irgendwas in der Autobranche, zu 99 Prozent.»

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