Halbzeitmeister: Rookie René Rast rockt die DTM
René Rast
René Rast sorgt in seiner ersten DTM-Saison weiter für Furore: Obwohl er noch nie zuvor in Russland war und den Moscow Raceway bei Moskau nur aus dem Simulator kannte, sicherte sich der Pilot des Audi Sport Team Rosberg am Samstag die Pole-Position und anschließend einen in der DTM seltenen Start-Ziel-Sieg. Damit liegt der Deutsche nach neun von 18 Rennen knapp vor Lucas Auer (Mercedes-Benz) und Mattias Ekström (Audi) an der Tabellenspitze.
«Es war ein geniales Rennen», sagte Rast nach seinem zweiten Sieg in der DTM. «Das Auto war mega, der Boxenstopp super – einen großen Dank an das Team! In der Meisterschaft wieder ganz vorne zu sein ist ein tolles Gefühl.» Auch wenn er einräumt: «Die Saison ist noch lang.» Trotzdem beeindruckt er mit konstanten Leistungen, und auch ein verkorkstes Wochenende wie am Norisring hakt er ab und bereitet sich intensiv auf Moskau vor. Im Simulator. «Nach zwei Runden habe ich mich schon wie Zuhause gefühlt», sagte er.
Nicht minder eindrucksvoll war der zweite Platz von Mike Rockenfeller, der nach seinem unverschuldeten Unfall auf dem Norisring mit einem gebrochenen linken Fuß startete und auf dem Moscow Raceway mit rechts bremsen musste. «Das ist in der DTM gar nicht so einfach», sagte der Pilot des Audi Sport Team Phoenix, der von Startplatz zwei ins Rennen ging und René Rast 38 Runden lang wie ein Schatten folgte.
Rocky wehrte in der Anfangsphase eine Attacke von BMW-Pilot Augusto Farfus ab und wahrte mit Platz zwei seine Titelchance. «Für meine Mechaniker und mich ist heute ein toller Tag. Sie haben so hart gearbeitet, das Auto nach dem Norisring aufzubauen, und ich denke, nicht viele haben damit gerechnet, dass wir das hier schaffen. Umso stolzer bin ich auf mein Team.»
Dem konnte sich Audi-Motorsportchef Dieter Gass nur anschließen. «Ein super Doppelsieg für Audi! René (Rast) hat von A bis Z eine fantastische Leistung gezeigt: Pole-Position, Start-Ziel-Sieg. Und dass Mike (Rockenfeller) mit einem gebrochenen Fuß in der besten Tourenwagen-Serie der Welt gegen die besten Fahrer auf Platz zwei gefahren ist, ist wirklich beeindruckend.»
Für die anderen Audi-Piloten lief der Samstag nicht so gut. Der als Tabellenführer gestartete Mattias Ekström fiel nach einem Rempler von BMW-Pilot Timo Glock bereits in der Startrunde weit zurück und verlor später im Duell mit Lucas Auer weitere Positionen. Der Schwede arbeitete sich noch auf Rang acht nach vorn und hätte auf der Ziellinie in einem weiteren Fotofinish fast noch Gary Paffett (Mercedes) abgefangen.
Jamie Green wurde in der Startrunde ebenfalls hart von einem Konkurrenten getroffen und brachte seinen angeschlagenen Audi RS 5 DTM auf Rang neun ins Ziel. Nico Müller überquerte die Ziellinie als Zehnter, kassierte wegen eines Frühstarts aber nachträglich fünf Strafsekunden. Loïc Duval zeigte mit Platz zehn eine gute Qualifying-Leistung, wurde jedoch wegen der insgesamt dritten Verwarnung der Saison auf Startplatz 15 zurückversetzt. Trotzdem verpasste der Franzose nur ganz knapp seinen ersten Punkt in der DTM.
Nach der ersten Saisonhälfte führt Audi mit 69 Punkten Vorsprung auf Mercedes-Benz die Herstellerwertung an, das Audi Sport Team Rosberg behauptet Platz eins in der Teamwertung.