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Wickens emotionaler Abschied: Traurig und hart

Von Otto Zuber
Robert Wickens

Robert Wickens

Robert Wickens zieht einen Schlussstrich unter seine DTM-Karriere und versucht sich ab 2018 im IndyCar. Der Kanadier im Interview über seine emotionalen Abschiedsgedanken.

Abschied zum Saisonabschluss: Robert Wickens absolvierte am vergangenen Sonntag beim Saisonfinale in Hockenheim sein letztes DTM-Rennen. In der kommenden Saison wechselt der Kanadier in die IndyCar Serie, in der er mit Schmidt Peterson Motorsports sein Renndebüt geben wird. 

Robert ging von 2012 bis 2017 sechs Jahre lang für Mercedes-AMG Motorsport in der DTM an den Start. «Das waren sechs fantastische Jahre in meinem Leben. Bis zu dieser Saison habe ich es nie wirklich in Betracht gezogen, Mercedes oder die DTM zu verlassen.»

Rob, wenn du die letzten sechs Jahre Revue passieren lässt: Was ist deine schönste Erinnerung an die DTM? 

Ehrlich gesagt sind die schönsten Erinnerungen jene an die vergangenen drei Jahre, in denen ich mich in der DTM besser zurechtgefunden und mehr zu einem Titelanwärter entwickelt habe. Das war ein echtes Vergnügen. Im ersten Jahr musste ich mich in der DTM einleben und danach war es eine große Ehre, zu HWA wechseln zu dürfen. Natürlich war auch mein erster DTM-Sieg auf dem Nürburgring 2013 ein absolut fantastisches Gefühl. Denn ich wusste, dass viele Formel-Rennfahrer und Ex-Formel 1-Piloten in der DTM zu kämpfen hatten. Entsprechend war es für mich eine große Erleichterung, dass ich so schnell gewinnen konnte. Ich hatte einige fantastische Rennen und Teamergebnisse und es ist wirklich schwierig, nur eines davon herauszugreifen. Aber ich würde definitiv sagen, dass ich mich am meisten an die letzten drei Jahre erinnern werde. 

Wie wichtig waren für dich die Menschen in der DTM und im Team, allen voran deine Freundschaft mit Gary? 

Das waren sechs fantastische Jahre in meinem Leben. Ich kann mich bei Mercedes nicht genug dafür bedanken und wünsche ihnen viel Glück für die Zukunft. Ich habe hier einige Freunde fürs Leben gewonnen. Es ging auf und ab, aber ich habe noch nie zuvor so viel Unterstützung von einem Team erhalten. Es war mir eine Ehre, die Marke zu vertreten und vielleicht war es ja auch nicht das letzte Mal. Gary und ich gingen sehr schnell von Teamkollegen zu echten Freunden über. Das hat sich auf und neben der Strecke gezeigt. Er ist so ein guter Kerl, total bodenständig. Als ich in die DTM kam, war ich nur ein Neuling und er diese DTM-Legende Gary Paffett. Er war in meinem Rookie-Jahr einer der Titelanwärter und hat ihn nur knapp verpasst. Nachdem ich zu HWA gewechselt bin, habe ich ihn im Folgejahr dann richtig kennengelernt. Das werde ich immer in Erinnerung behalten. Es gab so viele Momente, zum Beispiel in unserem Fahrerraum, an die ich mein ganzes Leben lang denken werde. Ich bin mir sicher, dass wir in Kontakt bleiben werden, denn wir sind schon lange über den Punkt einer reinen Arbeitsbeziehung hinaus. Wenn wir uns unterhalten, dann mehr als Freunde. Wir können für Stunden über alles Mögliche reden. Es ist traurig und hart, besonders nachdem das letzte Rennen in Hockenheim sehr schwierig für mich war. Ich musste bei einigen Gelegenheiten die Tränen zurückhalten. Ich hätte mir ehrlich gesagt gewünscht, dass eine Crew einen Dokumentarfilm über meine sechs Jahre mit dem Team gemacht hätte. 

Was wird dir am meisten an Deutschland fehlen? 

Schnitzel und das Oktoberfest. [lacht] Nein, ganz ehrlich, die deutschen Fans sind so unglaublich motorsportverrückt. Ich habe vier Jahre lang in Deutschland gewohnt und ich habe wunderbare Erinnerungen daran. Ich habe viele großartige Menschen getroffen, aber was ich am meisten vermissen werde, sind meine ganzen deutschen Kollegen. Jeder war so hilfsbereit und hat mich im Verlauf meiner Karriere sehr unterstützt. Die Fans sind auch fantastisch. Bei jedem Rennen sind die Tribünen voll. Wenn ich daran zurückdenke, habe ich ein Lächeln im Gesicht. Es ist traurig, dass ich gehe, aber gleichzeitig bin ich gespannt auf die neue Herausforderung.

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