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Audi in der Krise: «Das ist viel zu wenig»

Von Andreas Reiners
Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller

Bekommt Audi beim dritten DTM-Event auf dem Norisring die Kurve? Die Ingolstädter fahren der Konkurrenz zum Großteil hinterher. Die Zahlen sind alarmierend.

Das fängt bereits bei den Gesamtständen an. Bester Audi-Pilot ist Mike Rockenfeller. Der Meister von 2013 ist Neunter, mit 34 Punkten. 56 weniger als Spitzenreiter Timo Glock (BMW). Sein Audi-Team Phoenix belegt Platz sechs, mit 51 Zählern. Das sind 80 weniger als das BMW-Team RMR. Und in der Herstellerwertung führt Mercedes (294) vor BMW (236). Audi ist auch dort (112) weit abgeschlagen. In den Sessions ist es bisweilen rund eine halbe Sekunde, die auf die Konkurrenz fehlt. Und die zaubert man in der DTM nicht einfach mal so herbei.

«Der Verlauf war bisher anders, als ich ihn mir erhofft hatte. Jeder von uns will Bester seiner Marke sein, aber das nützt dir nichts, wenn du Neunter bist. Das ist nicht befriedigend. Ich würde gerne um Siege kämpfen, das war bisher in diesem Jahr für mich nicht möglich», sagte Mike Rockenfeller dtm.com.

Sein Highlight war das zweite Saisonrennen in Hockenheim. Der Mega-Zweikampf zwischen Glock und Gary Paffett, als Rockenfeller am Ende noch dazwischen schoss und Zweiter wurde. «Am Lausitzring war mehr drin. Aber da haben wir aus beiden Rennen wenig gemacht – aus verschiedenen Gründen. Budapest lief absolut enttäuschend aus meiner Sicht. Da waren wir überhaupt nicht im Fenster im Vergleich zu den Teamkollegen.»

Er stellt klar: «Aus Audi-Sicht ist das insgesamt viel zu wenig.» Nachdem 2017 alle drei Titel nach Ingolstadt gingen, ist das kein Wunder.

Audi tüftelt viel, versucht es mit dem Setup, was aber oft wie ein Fischen im Trüben aussieht. Rockenfeller betonte aber auch, dass es nicht nur das Auto ist, nachdem die Aerodynamik vereinfacht und vereinheitlicht und Audi damit der große Vorteil genommen wurde. PS-Nachteile beim Motor werden auch immer wieder angeführt.

«Es ist nicht einfach, in dem engen Reglement auf die Schnelle was zu ändern. Dementsprechend muss man Detailarbeit leisten. Das ist uns leider noch nicht gelungen. Das muss man auch klar sagen, man kann das nicht nur aufs Auto schieben. Da sind auch Punkte auf der Strecke geblieben, wo man sich an die eigene Nase fassen muss», sagte Rockenfeller.

Und was ist nun auf dem Norisring drin? «Man muss abwarten. Vereinzelt waren Fahrer von uns bisher immer in der Lage nach vorne zu fahren. Was bisher nicht der Fall war, dass wir geschlossen vorne sind. Wir waren eher geschlossen im hinteren Drittel. Der Norisring war immer ein gutes Pflaster für Mercedes. Die sind dieses Jahr eh sehr stark. Es ist schwer, eine Prognose abzugeben. Du kannst da einen Glücksgriff haben und das Ding geht ab wie eine Rakete. Ich glaube aber nicht, dass wir dort die Favoriten sind und bärenstark sein werden.»

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