Pascal Wehrlein: «Das war sehr schwer zu verdauen»
Pascal Wehrlein
Pascal Wehrlein weiß natürlich, wie der Hase läuft. Viertes Rennwochenende in der DTM. Norisring. Stadtkurs. Und ein bisschen alles oder nichts. Denn: Langsam aber sicher legen sich die Hersteller auf einen oder zwei Fahrer fest, die es im Titelkampf zu unterstützen gilt.
Bedeutet für die Piloten: Es ist an der Zeit, sich in Stellung zu bringen, in eine gute Ausgangsposition. Mercedes ist dabei in einer Luxussituation: Fünf Sternfahrer sind unter den ersten Acht.
Das Problem für Wehrlein: Er ist mit 41 Punkten Achter. Intern im Mercedes-Kader also Fünfter, hinter Gary Paffett (79 Zähler, Zweiter), Paul di Resta (67/Dritter), Lucas Auer (55/Vierter) und Edoardo Mortara (47/Sechster). Bedeutet für den 23-Jährigen: Punkte müssen her.
Dabei hätte es weitaus besser aussehen können für den Rückkehrer. In Budapest waren es am Samstag Aerodynamik-Probleme, die sein Auto einbremsten. Im Regenchaos von Budapest lag der Meister von 2015 in Führung, ehe ihn der Abbruch zurückwarf. Denn seinen Pflichtstopp hatte er bis dahin noch nicht absolviert, war also chancenlos.
Ein Nuller statt 25 Punkte also. Für den früheren Formel-1-Star war das «sehr schwer» zu verdauen, «aber ich versuche, den Ärger in positive Energie umzuwandeln. Mein Motto für dieses Wochenende lautet deshalb: Jetzt erst recht! Für mich zählt jetzt aber nur noch das kommende Wochenende in Nürnberg und dort werde ich versuchen, meine Leistung abzurufen - und vielleicht habe ich dann ja auch das Glück auf meiner Seite.»
Bei 14 ausstehenden Rennen wird Wehrlein noch nicht in Panik verfallen, er findet auch nicht, dass der Norisring entscheidender für den Verlauf seiner Saison sei als andere. «An jedem Wochenende gibt es 56 Punkte zu holen und man hat gesehen, wie schnell es gehen kann. In der DTM kann alles passieren und von einem aufs andere Wochenende kann man schnell 30 oder 40 Punkte aufholen oder verlieren. Jedes Wochenende ist wichtig, vom ersten bis zum letzten.»
So oder so: Er ist bereit. Denn: «In Budapest habe ich zum ersten Mal gezeigt, dass ich auf einem Level bin, um Rennen zu gewinnen. Budapest war ein weiterer Schritt nach vorne und ich gehe davon aus, dass ich auch die nächsten ein, zwei Wochenenden noch einmal Fortschritte erzielen kann», so Wehrlein.
Doch klar ist auch: Es zählt nicht nur das Können. «Dann gehört eben auch noch ein bisschen das nötige Quäntchen Glück dazu, das mir in Ungarn schon mit den Problemen im ersten Rennen gefehlt hat. So gesehen sind wir nicht mehr weit weg. Ich bin hochmotiviert, um bald meinen ersten Rennsieg einzufahren.»