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DTM Zandvoort: Routinier Paffett verwandelt eiskalt

Von Andreas Reiners
Gary Paffett

Gary Paffett

Gary Paffett lässt sich beim neunten DTM-Saisonrennen den Sieg nicht nehmen. Er baut die Gesamtführung aus, während Mercedes einen Vierfacherfolg feiert.

Gary Paffett ist in Titelform, der Routinier will es wissen: Der Brite nutzte seine Großchance von der Pole Position eiskalt und gewann am Samstag das neunte DTM-Saisonrennen in Zandvoort. Damit fuhr der Mercedes-Pilot den 23. Sieg seiner Karriere ein und zog mit Mattias Ekström gleich. Beide sind hinter «Mr. DTM» Bernd Schneider (43) und Klaus Ludwig (37) auf Platz drei der ewigen Siegerliste.

Noch besser: Der 37-Jährige baute durch seinen vierten Erfolg auf dem niederländischen Dünenkurs seine Führung in der aktuellen Gesamtwertung aus.

Paffett führt nach neun von 20 Rennen mit 127 Punkten vor Paul di Resta, der nach seinem zweiten Platz 106 Zähler auf dem Konto hat. Ebenfalls auf das Podium fuhr Lucas Auer. Pascal Wehrlein machte den Vierfachsieg für Mercedes perfekt.

Hinter dem Quartett fuhr Lokalmatador Robin Frijns in seinem Audi auf Platz fünf vor dem BMW-Quartett Timo Glock, Marco Wittmann, Augusto Farfus und Joel Eriksson. Glock ist mit 100 Punkten Gesamtdritter vor Wittmann mit 98 Punkten. Edoardo Mortara (Mercedes) fiel mit 93 Punkten auf Platz fünf zurück, nach einem wegen technischer Probleme verpatzten Qualifying wurde er nur 13. Auer liegt mit 87 Punkten als Sechster in Lauerstellung.

Zoff im Qualifying, braver Start

Es hatte im Qualifying Zoff bei Mercedes gegeben, trotz des starken Ergebnisses. «Ich bin nicht ganz zufrieden, denn ich musste Gary am Anfang in meiner Warm-Up-Runde vorbeilassen. Er hat dann meine Runde zerstört, als er in meiner schnellen Runde durchs Kies gefahren ist, sonst wäre ich jetzt auf Pole», sagte der Zweitplatzierte Wehrlein.

Polesetter Paffett sah das anders, wollte das aber mit Wehrlein intern regeln. «Wir waren auf der Outlap und daher hat das seine Runde nicht beeinträchtigt. Er ist vielleicht nicht glücklich, weil ich schneller war. Ich hatte noch mehr Luft, aber hatte einen Fehler im zweiten Versuch.»

Es war also spannend zu sehen, wie beide durch die erste Kurve gehen, doch es lief alles friedlich ab. Paffett behielt die Führung, Wehrlein nahm die Verfolgung auf, dahinter lag di Resta. Der Abstand zu Auer wuchs schnell an, der Österreicher hielt gleichzeitig den Rest des Feldes auf.

Einige Fahrer wollten aus dem Verkehr raus, auch, weil es in Zandvoort sehr schwierig ist, zu überholen. So war es dann auch in der Anfangsphase, die zu einer Prozession verkam, von der sich das Toptrio absetzen konnte.

Deshalb deutete sich schnell an: Das Rennen wird in der Box entschieden. Di Resta ging als Erster in die Box, Wehrlein als Zweiter, er versuchte gegen Paffett einen Undercut, zog aber deutlich den Kürzeren. Denn: Bei seinem Stopp lief nicht alles glatt, er verlor gegenüber Paffett mehr als vier Sekunden und fiel sogar noch hinter die Resta zurück. Auer reihte sich nach den Stopps wieder auf Platz vier ein vor dem Audi-Duo Müller und Frijns, das sich vor die BMW-Fahrer Glock und Wittmann geschoben hatte.

Safety Car nach Müller-Crash

Spannung kam 25 Minuten vor dem Ende nochmal auf, als Müller mit seinem Audi wegen Reifenproblemen in den Reifenstapel rauschte: Safety Car plus Indy-Restart. Nach rund 13 Minuten kam das Safety Car wieder in die Box, und für die Fahrer bot sich die Chance, durch den Indy-Restart in Zweierreihen noch Plätze zu gewinnen.

Doch Paffett blieb vorne vor di Resta, Wehrlein verlor nach einem missglückten Angriff auf den Schotten sogar Platz drei an Auer. In den letzten Minuten tat sich nicht mehr viel, Paffett fuhr den Sieg souverän ein.

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