Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mercedes-Stars vor dem Finale: Seltsam und traurig

Von Otto Zuber
Paul di Resta und Gary Paffett

Paul di Resta und Gary Paffett

Paul di Resta (229 Punkte) und Gary Paffett (225) stecken mitten im Titelkampf, stehen aber auch vor einem emotionalen Abschied aus der DTM. Im Interview sprechen sie über das Finale, René Rast und Emotionen.
Welche Erwartungen hast Du vor dem letzten Rennwochenende in Hockenheim? 

Paul Di Resta: Die Erwartungen sind wie bei jedem Rennen. Ich hoffe, dass wir mit einem guten Auto ins Rennwochenende gehen. Diesmal ist es natürlich ein besonderes Wochenende, da es um die Meisterschaft geht und wir diese vor dem Finale anführen. Entsprechend wollen wir es zu Ende bringen. Ich glaube, dass die Konstanz ein Schlüsselfaktor sein wird. Wir müssen sicherstellen, dass wir an beiden Tagen punkten und selbstverständlich wird auch das Qualifying, und hier vor allem die Punkte für die Top-3, eine entscheidende Rolle spielen. Jeder muss noch einmal nachlegen. Wir hatten bislang ein sehr solides Jahr und wir dürfen jetzt nicht nachlassen, sondern müssen sicherstellen, dass wir unser Hauptziel erreichen und Rast schlagen. Wenn uns das gelingt, hoffe ich auf einen guten Kampf um den Titel. Hoffentlich kommen viele Fans an die Strecke, um das Saisonfinale und die letzten beiden Rennen von Mercedes live zu erleben. 

Gary Paffett: Ich erwarte an diesem Wochenende einen harten Kampf. Es wird sicher nicht einfach, aber wir hatten bislang an jedem Wochenende ein richtig konkurrenzfähiges Auto. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir auch diesmal erwarten können, wettbewerbsfähig zu sein. Nichtsdestotrotz wird es garantiert hart. Nur weil wir die Meisterschaft anführen, bedeutet das noch lange nicht, dass wir locker an der Spitze sein werden. Wir müssen sehr hart arbeiten und genauso weitermachen, wie wir die anderen neun Rennwochenenden in dieser Saison bestritten haben.

Wie gefährlich kann euch René Rast im Titelkampf noch werden?

Paul Di Resta: Wenn man bedenkt, was zuletzt in Spielberg passiert ist, und wie sie das Rennen gehandhabt haben, ist René eine ziemliche Gefahr. Gleichzeitig können wir uns hier hoffentlich im Qualifying in eine stärkere Position bringen und dann alles auf das Rennsetup, das Teamwork, die Boxenstopps und die Rennstarts konzentrieren, sodass wir zu 100 Prozent konzentriert sind und sicherstellen, dass wir unsere Aufgaben erledigen. Ich erwarte aber, dass Audi in Hockenheim genauso stark sein wird. 

Gary Paffett: René kann uns gefährlich werden. Wenn wir uns seine Pace seit Zandvoort ansehen, dann war er in diesem Zeitraum sehr stark. Aber auf der anderen Seite liegt er noch einige Punkte hinter uns. Er hat 30 Punkte Rückstand auf Paul und 26 auf mich. Wenn man uns das zu Saisonbeginn angeboten hätte, hätten wir es sicher angenommen. Seine Performance bedeutet aber, dass er eine gute Chance hat, an diesem Wochenende gegen uns zu kämpfen. Aber ich glaube, dass wir genügend Punkte Vorsprung haben, um vorne zu bleiben. Wir müssen sicherstellen, dass wir keine Fehler machen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Saison mit einem Meister in einem Mercedes abschließen können.

Was ist es für ein Gefühl, zu wissen, dass ihr am Sonntag euer letztes DTM-Rennen mit Mercedes bestreiten werdet?

Paul Di Resta: Der Sonntag wird sicher ein trauriger Moment, schließlich bin ich schon so lange Teil der Mercedes-Familie, gerade in der DTM. Ich habe mit dem Team meine Profi-Karriere begonnen und heute bin ich mit 32 Jahren noch immer bei ihnen. Bis es soweit ist, kann ich aber nicht viel dazu sagen. Angesichts unserer Position, in der wir uns aktuell befinden, kann ich nicht allzu weit voraus denken. Wir müssen uns auf eine Sache konzentrieren und das ist die Performance abzurufen und das Ergebnis einzufahren, das wir benötigen, um den Titel zu gewinnen. Das Team hat in den letzten 30 Jahren eine fantastische Zeit erlebt und hoffentlich sind wir am Sonntagabend alle da, können diese feiern und uns an die schönen Momente erinnern. 

Gary Paffett: Es ist schon ein bisschen seltsam. Weil wir mitten im Titelkampf stecken, hatte ich noch nicht genügend Zeit, um darüber nachzudenken, dass dies das letzte Rennen von Mercedes in der DTM, mein letztes Rennen mit Mercedes und überhaupt mein letztes DTM-Rennen für absehbare Zeit ist. Schließlich wechsle ich nach Saisonende in die Formel E. Das ist wichtiges Ereignis, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir es spüren werden. Das wird schon noch eine Weile dauern. Mercedes und die DTM waren mein Leben. Ich habe meine gesamte Profi-Karriere in der DTM bei Mercedes verbracht. Deshalb ist dieser Abschied eine große Sache für mich. Hoffentlich können wir diese Zeit mit dem Gewinn des Fahrertitels krönen, aber wie gesagt, ich denke, dass es eine Weile brauchen wird, bis ich es verarbeitet habe. Am Sonntagabend wird es sicherlich ein komisches Gefühl sein.

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