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Robin Frijns: Das Auto ist unbändiger, es tanzt mehr

Von Rob La Salle
Robin Frijns

Robin Frijns

Erstmals seit 2002 startet die DTM wieder in Zolder. Für den Tabellenzweiten Robin Frijns ist es ein Heimspiel. Der Niederländer im Interview.
Deine erste Erinnerung an Zolder?

Ich war sechs Jahre alt, als ich in Zolder mein erstes Rennen gesehen habe. Ich habe einen Freund meines Vaters begleitet, der in der Belcar-Serie aktiv war. Dort fing also alles an, und der Motorsport hat mich seitdem nie mehr losgelassen.

Ein echtes Heimspiel also?

Absolut! Ich lebe nur 20 Minuten entfernt in Lanaken und freue mich sehr auf die DTM in Zolder. Es wird allerdings auch ein anstrengendes Wochenende für mich, weil viele Familienmitglieder, Freunde und Fans kommen werden.

Schläfst du zu Hause?

Nein, das ist keine so gute Idee. In Zolder ist meistens viel los, und man kann im Stau stehen, wenn man morgens zur Rennstrecke fährt. In der GT3 habe ich schon mal fast ein Qualifying verpasst. Mein Teamkollege ist Q1 gefahren, ich war für Q2 und Q3 vorgesehen. Ich kam an, als Q1 schon vorbei war, bin direkt ins Auto gesprungen und habe noch die Pole geholt.

Hast du schon einmal ein DTM-Rennen in Zolder gesehen? Das letzte fand 2002 statt.

Nein. Aber ich kenne die Strecke aus dem GT3-Auto recht gut. Ich freue mich sehr darauf. Es wird etwas Besonderes sein, dort mit dem DTM-Auto zu fahren. Die Strecke hat ihre Tücken. Für mich ist sie so etwas wie eine kleine Nordschleife. Ein kleiner Fehler, und du bist raus. Auslaufzonen gibt es nicht. Das Racing wird gut sein, auch wenn das Überholen schwieriger ist als in Hockenheim.

Wo kann man am besten überholen?

Vor der ersten Kurve oder der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden.

Welche Passagen sind in Zolder besonders schwierig?

Im schnellen ersten Sektor kann man besonders viel Zeit gewinnen oder verlieren. Die erste Linkskurve ist sehr schnell, Kurve vier ebenfalls. Danach folgt die Schikane, und anschließend geht es einen Berg ziemlich steil rauf und wieder runter. Und auch das Wetter spielt in Belgien oft verrückt.

Ist Zolder vergleichbar mit einer anderen DTM-Strecke?

Es gibt einige Ähnlichkeiten mit Zandvoort. Wenn man dort von der Linie abkommt, hat man einen Unfall. Das ist auch in Zolder der Fall. Diesbezüglich ähneln sich die Strecken, allerdings haben sie völlig unterschiedliche Layouts.

Du fährst abwechselnd in der Formel E und in der DTM. Bereitet dir die Umstellung keine Probleme?

Überhaupt nicht: Ich habe das Formel-E-Rennen in Paris gewonnen und stand am Wochenende darauf beim DTM-Auftakt in Hockenheim zweimal auf dem Podium. Das sagt alles. Ich versuche mich immer auf eines zu konzentrieren, zum Beispiel letzte Woche auf das Formel-E-Rennen in Monaco und diese Woche auf die DTM in Zolder – inklusive der Arbeit im Simulator.

Wie viel Spaß macht die neue DTM mit den über 610 PS starken Turbomotoren?

Die Autos sind nun noch unbändiger. Wir haben mehr Leistung und etwas weniger Abtrieb. Die Reifen haben eine harte Zeit, und das Reifenmanagement ist wichtiger als letztes Jahr. Das Auto „tanzt“ mehr, bewegt sich mehr – mir als Fahrer macht das viel Spaß.

Wer ist nach dem Saisonauftakt in Hockenheim für dich der Favorit?

Natürlich ich! Im Ernst: Audi und BMW liegen dicht beisammen. BMW war in Hockenheim sehr stark im Qualifying, wir sind im Rennen schneller gewesen. Das verspricht gutes Racing für den Rest der Saison. Ich bin schon gespannt auf die Kräfteverhältnisse in Zolder.

Wie war die Resonanz in deiner Heimat nach dem guten Auftakt in Hockenheim?

Es gab ein paar nette Berichte. Das ist schön, aber am Ende nicht entscheidend. Ich möchte für mich konkurrenzfähig sein und um die großen Punkte kämpfen.

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