Formel 1: Abschied in der Unterhose

Mit oder ohne von: Adels-Wirbel um Habsburg

Von Andreas Reiners
Ferdinand von Habsburg

Ferdinand von Habsburg

Ferdinand Habsburg wird in der DTM mit dem Adelstitel «von» geführt. In seiner Heimat Österreich ist das ein Problem – und damit auch für den ORF.

Eingefleischten Fans dürfte es aufgefallen sein: Ferdinand Habsburg wird in seiner ersten DTM-Saison ganz offiziell als «von» Habsburg geführt.

Der 21-Jährige, der in seiner Rookie-Saison für Aston Martin an den Start geht, ist der Urenkel des letzten Kaisers von Österreich. Adel verpflichtet, könnte man nun sagen.

Nun – zum einen hatte er in der Vergangenheit, zum Beispiel in den beiden Formel-3-Jahren 2017 und 2018, den Zusatz weggelassen, wurde unter Ferdinand Habsburg geführt.

Zum anderen ist das von Habsburg in Deutschland zwar überhaupt kein Problem, in Österreich aber wohl. Seit 1919 gibt es bei den Nachbarn das Adels-Aufhebungsgesetz, das die Nutzung von Adelstiteln verbietet.

Wie die Bild berichtet, gibt es nun Zoff um den Adelstitel, denn der ORF, der österreichische TV-Partner der DTM, wollte, dass beim Auftakt in Hockenheim der Zusatz bei den Einblendungen während der Übertragungen entfernt wird.

Doch nix da: «Formalrechtlich blenden wir den Namen so ein, wie das Team ihn uns gemeldet hat», so ein DTM-Sprecher. Heißt: Von Habsburg wird trotz des Verbots auch in Österreich mit dem Adelszusatz gezeigt. Ändern kann der ORF das nicht, Kommentator Ernst Hausleitner wird allerdings bei seiner Moderation darauf verzichten.

Was sagt denn der Adelige zu dem ganzen Trubel um das kleine Wörtchen von? «Ich habe in die internationale Rennlizenz hineingeschrieben, wie ich international genannt werde», erklärte er: «Dabei habe ich leider nicht bedacht, dass es in Österreich deswegen einen Sturm im Wasserglas geben könnte. Dieses ‚von‘ ist mir aber nicht so wichtig – Ferdinand von Habsburg fährt genauso schnell, wie Ferdinand Habsburg.»


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