Plötzlich Spitzenreiter: Eng nimmt es gerne mit
Philipp Eng
Sheldon van der Linde fuhr in seinem vierten DTM-Rennen als jüngster BMW Fahrer der Geschichte auf die Poleposition und trug sich damit in die Geschichtsbücher ein. Im Rennen wurde der DTM-Neuling Fünfter.
Lange Zeit hatte van der Linde als Dritter auf Podiumskurs gelegen, doch in der letzten Runde fiel er noch um zwei Positionen zurück. Bruno Spengler und Joel Eriksson fuhren als Siebter und Zehnter ebenfalls in die Top-10. Timo Glock war lange Zeit gut im Rennen, stellte sein beschädigtes Fahrzeug jedoch nach einigen Zweikämpfen kurz vor Rennende an der Box ab. Er wurde als 14. gewertet.
Marco Wittmann traf in Runde 23 im Zweikampf den Audi von Robin Frijns am Heck. Frijns schied aus, und das Safety Car kam auf die Strecke. Wittmann erhielt eine Durchfahrtstrafe und fiel auf Platz 13 zurück.
Reaktionen auf das vierte DTM-Rennen 2019 in Zolder
Rudolf Dittrich (Leiter BMW Motorsport Fahrzeugentwicklung): Nach zwei Rennwochenenden in der DTM-Saison 2019 können wir sehr zufrieden sein. Wir haben bisher in allen vier Saisonrennen die Poleposition erreicht, zwei Rennen gewonnen und insgesamt vier Podiumsplätze erzielt. Das zeigt deutlich, was für einen guten Job alle Beteiligten über den Winter bei der Entwicklung des neuen Fahrzeugs und des Turbo-Motors gemacht haben. Das BMW Team RBM hat in Zolder ein fantastisches Heimspiel erlebt: Nach dem Sieg durch Philipp Eng und dem zweiten Platz für Joel Eriksson am Samstag kamen am Sonntag die Poleposition durch Sheldon van der Linde und der zweite Platz für Philipp Eng hinzu. Glückwunsch an Bart Mampaey und seine Crew sowie an Philipp, der ein sensationelles Wochenende erlebt hat. Gratulation auch an Sheldon, der sich in seinem erst vierten DTM-Rennen als jüngster BMW Fahrer auf der Poleposition in die Geschichtsbücher eingetragen hat. Schade, dass es im Rennen ganz knapp nicht zum ersten Podiumsplatz gereicht hat. Nach den beiden Rennen in Belgien führen wir mit Philipp die Fahrerwertung an. Darauf wollen wir in drei Wochen in Misano aufbauen.
Bart Mampaey (Teamchef BMW Team RBM): Startposition drei und Platz zwei in einem aufregenden Rennen für Philipp Eng sind sehr gute Ergebnisse. Das ist auch ein großer Schritt vorwärts in der Meisterschaft. Mit Blick auf Sheldon van der Linde ist das Ende etwas enttäuschend, denn er ist von der Poleposition gestartet und hat seinen dritten Platz im Rennen bis kurz vor Schluss stark verteidigt. Zwei Kurven vor Rennende zwei Positionen zu verlieren, ist sehr schade. Trotzdem hat er eine hervorragende Leistung gezeigt, als er sich die Pole gesichert, erneut eine gute Punkteplatzierung geholt und mit den erfahrenen Piloten gut mitgehalten hat. Alles in allem sind wir sehr zufrieden.
Philipp Eng (#25 ZF BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 3., Rennergebnis: 2., Fahrerwertung: 1., 59 Pkt.): Das Rennen heute war extrem hart, tatsächlich eines der bisher härtesten in meiner Karriere. Nach einem guten Start habe ich in Kurve zwei einen Fehler gemacht und bin geradeaus gefahren. Dann musste ich natürlich hart um meine Position kämpfen. Das Ergebnis zeigt, dass wir in den ersten vier Rennen einen sehr guten Job gemacht haben. Ich kann mich nur bei jedem bei BMW Motorsport und meinem Team bedanken, dass wir so ein zuverlässiges und schnelles Auto haben – sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Wir nehmen die 19 Punkte und natürlich auch die Gesamtführung gerne mit, auch wenn das natürlich nur eine Momentaufnahme ist.
Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 1., Rennergebnis: 5., Fahrerwertung: 10., 21 Pkt.): Ich lag eine Runde vor Schluss auf Rang drei. Dann habe ich im Kampf mit Jamie Green leider die Tür ein bisschen aufgelassen, bin dann auch noch von Mike Rockenfeller überholt worden. Am Ende steht ein fünfter Platz. Aber ich bin trotzdem unglaublich glücklich über das Qualifying und meine erste Poleposition in der DTM.
Joel Eriksson (#47 CATL BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 10., Rennergebnis: 10., Fahrerwertung: 11., 20 Pkt.): Das Rennen ist nicht so verlaufen wie erwartet. Der zweite Boxenstopp während der Safety-Car-Phase hat sich am Ende nicht ausgezahlt. Wir haben eine alternative Strategie ausprobiert. Das hat leider nicht geklappt. Jetzt heißt es, sich voll auf Misano zu konzentrieren.
Stefan Reinhold (Teamchef BMW Team RMG): Nach einem durchwachsenen Qualifying haben wir heute ein sehr turbulentes Rennen gesehen. Das müssen wir uns alles noch mal in Ruhe ansehen. Es war für uns an der Pitwall von der Strategie her ein sehr schwieriges Rennen. Wir haben mit großer Effizienz mal wieder gezeigt, was unsere Strategen draufhaben. Aber mit dem Resultat können wir nicht zufrieden sein, weil mit der Performance des Autos heute sicher mehr drin gewesen wäre. Dennoch ein großer Dank an das gesamte Team, das wieder einmal hervorragend gearbeitet hat.
Bruno Spengler (#7 BMW Bank M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 15., Rennergebnis: 7., Fahrerwertung: 8., 24 Pkt.): Es hätte schlimmer sein können. Gestern habe ich das Rennen angeführt und bin leider durch viel Pech aufgrund einer Safety-Car-Phase als Zehnter ins Ziel gekommen. Heute bin ich von Platz 15 losgefahren und als Siebter über die Linie gekommen. Die Strategie des Teams war super. Wir haben viel riskiert, aber es hat sich ausgezahlt. Vielen Dank dafür. Das Team hat einen Riesenjob gemacht. Wir haben wichtige Punkte gesammelt.
Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 7., Rennergebnis: 13., Fahrerwertung: 3., 43 Pkt.): Wir hatten wieder eine gute Pace, aber der Unfall mit Robin Frijns hat mir eine Durchfahrtstrafe eingebracht und mich das Rennen gekostet. Ich habe versucht, an ihm vorbeizukommen. Er hatte einen Quersteher in Kurve eins, und ist auf meine Fahrlinie gekommen. Ich war mit frischeren Reifen schneller und habe ihn dann getroffen und umgedreht. Die Situation war aus meiner Sicht kaum vermeidbar. Das war natürlich schade.
Timo Glock (#16 BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 5., Rennergebnis: 14., Fahrerwertung: 12., 20 Pkt.): Das Qualifying und der erste Teil des Rennens sind für mich noch gut gelaufen. Später hing ich hinter Robin Frijns fest und habe mich darauf konzentriert, meine Position zu halten. Leider habe ich beim Boxenstopp etwas an Boden verloren und bin hinter Philipp Eng zurückgefallen. Dann kam es beim Restart nach der Safety-Car-Phase im engen Gedränge leider zu einem Kontakt mit Marco Wittmann. Danach war mein Auto beschädigt.