Darum hatte BMW 2019 keinen Gaststarter in der DTM
BMW hatte 2019 keinen Gaststarter
Keine Frage: Das Comeback von Alex Zanardi ist eine tolle Geschichte. Der Italiener sorgte 2018 mit seinem Gaststart in Misano für Aufsehen, als er mit einem auf seine Bedürfnisse umgebauten BMW M4 DTM sensationell Fünfter wurde.
Er kehrt für das «Dream Race», die gemeinsame Veranstaltung von DTM und Super GT in Fuji (22.-24. November) in den BMW zurück.
Berührend, inspirierend, beeindruckend: Zanardis Ausflug in die DTM war ein Erfolg, und auch Fuji wird sicher wieder schön, und dank Zanardi sicher auch wieder unterhaltsam. Der 52-Jährige ist schließlich nie um einen Spruch verlegen.
Wie überhaupt die ganze Gastfahrer-Nummer 2018 mit Zanardi, DTM-Legende Mattias Ekström und Rallyekönig Sebastien Ogier sehr rund verlief.
2019 ging es erst einmal so weiter: Audi brachte MotoGP-Superstar Andrea Dovizioso in Misano an den Start. Auch das war erfolgreich, der Italiener legte eine starke Performance für sein erstes Mal im DTM-Auto hin.
Doch das war es dann. Mehr Gaststarter gibt es 2019 nicht, obwohl mehr möglich gewesen wäre. Denn war im Vorjahr ein Gaststarter pro Hersteller vorgesehen, gab es 2019 keine Limitierung.
Doch warum haben weder Aston Martin noch BMW in der laufenden Saison jemanden an den Start gebracht?
Die Gründe ähneln sich.
DTM-Neuling Aston Martin hatte nach dem kurzfristigen Einstieg andere Probleme wie Zuverlässigkeit und Performance, außerdem kein fünftes Auto.
Auf den fehlenden Gaststarter angesprochen, erklärte R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger SPEEDWEEK.com: «Es hat mich immer gereizt, es zu machen. Für uns lag der Fokus in der ersten Saison aber auf unseren Fahrern und auf der Konstanz des Fahrzeugs und den Leistungen der Gesamtpakete. Es hätten sicher sehr viele gerne gesehen. Von unserer Seite war das Thema Gaststarter zwar angedacht, aber in einer viel früheren Phase.»
Mit den zahlreichen sportlichen Problemen konfrontiert, rückte das Thema schließlich mehr und mehr in den Hintergrund.
BMW war da sogar noch weiter, denn wie SPEEDWEEK.com weiß, haben sich die Münchner durchaus Gedanken gemacht und wohl auch ein paar prominente Namen angefragt, zu einer Einigung kam es aber nicht.
Hinzu kamen die eigenen Probleme, die in eine sportliche Krise führten. Schließlich lagen Marco Wittmann und Philipp Eng aussichtsreich im Titelrennen, ehe BMW den Anschluss verlor und auf der Zielgerade der Saison gegen Audi chancenlos war. Im Ernstfall ist die eigene Performance wichtiger als die Promi-Spielerei, die der Gaststarter am Ende ja ist.
Man sei durch die Probleme, die man im Laufe der Saison gehabt habe, bei der Suche nach einem Gastfahrer immer etwas im Hintertreffen gewesen, erklärte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt: «Unser Fokus lag immer darauf, erst einmal alles auszusortieren. Aber auch ein Paket zu schnüren, das für die Fans wirklich interessant ist.»
Wie das jetzt für Fuji. Denn BMW hat ein «außergewöhnliches Trio» für das «Dream Race» angekündigt. Zwei Fahrer fehlen also noch.