Autotausch: So könnten die Japaner in die DTM kommen
Die DTM und die Super GT wollen das Dream Race erstmal analysieren
Das Dream Race von DTM und Super GT in Fuji war ein Erfolg. Ein Meilenstein. Aber auch ein Startschuss für eine gemeinsame Zukunft? Die Verantwortlichen hoffen das und wollen die Kooperation der beiden Serien auch fortführen. Doch wie, wo und wann genau es weitergeht, ist offen.
Die Verantwortlichen verschafften sich in Fuji Zeit, indem sie auf Analysen verwiesen, die ohne Frage sinnvoll sind. Zum einen, was das generelle Interesse angeht, aber auch die generelle Machbarkeit weiterer Events oder der Zusammenarbeit, schließlich ist so ein Showevent zwar nett und unterhaltsam, aber auch teuer.
«Wir wollen weiter gemeinsam fahren, in welchem Format dann auch immer. Vielleicht auch als Winterserie, aber in einer, die auch für anderen Hersteller attraktiv ist, als eine Art WM. Wir machen es Schritt für Schritt», sagte Super-GT-Chef Masaaki Bandoh.
Auch hier kommen wieder Kosten ins Spiel, das branchenübliche Return-on-Investment. Das Interesse muss da sein, die richtige Plattform, das Marketing. Außerdem wäre das wohl eher eine mittelfristige Lösung. Kurzfristiger und günstiger wäre theoretisch ein Tausch zwischen den beiden Serien.
Heißt konkret: Japaner fahren in der DTM, im Gegenzug Audi oder BMW in der Super GT. «Ich würde gerne ein Auto für eine ganze Saison in Japan haben, aber dafür gibt es kein Budget. Das wäre der hoffnungsvollste nächste Schritt: Für zwei Autos von uns fahren zwei Japaner in der DTM», sagte Audis Motorsportchef Dieter Gass in Fuji.
Hieße: «Die zusätzlichen Kosten hielten sich in Grenzen. Dabei würde sich die mediale Reichweite verdoppeln, ohne die Kosten zu verdoppeln. Das ist ein effizienter Weg, das vorhandene Geld zu nutzen. Bei einer Art WM würden die Kosten deutlicher ansteigen, wegen der Logistik», so Gass.
Hieße aber auch, dass Audi (oder BMW) dann nicht zwei Autos weniger in Deutschland einsetzen können, «dann hätten wir in der DTM nicht mehr genug. Wenn ich zwei Autos aus Deutschland nach Japan bringe, wären die zusätzlichen Kosten nicht so hoch. Aber wir brauchen die zwei Autos dann trotzdem in der DTM, damit es passieren kann», so Gass weiter.
DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck hatte sich Anfang der Woche in einem kicker-Interview besorgt über die fehlenden Marken geäußert: «Auf Dauer kann so eine Meisterschaft mit drei oder sogar weniger Marken nicht funktionieren. Fünf bis sieben Hersteller sollten es im Idealfall schon sein.» DTM-Chef Gerhard Berger mauert, wenn es um weitere Hersteller geht, verweist auf die generelle schwierige Situation der Autobauer.
Mit dem Tausch hätte die DTM zwar nicht mehr als die bislang 18 Autos, die Audi, BMW, Aston Martin und WRT ins Rennen schicken, dafür aber mehr Marken am Start.