«Nicht alltäglich»: Der etwas andere Weg von Rowe
Rowe Racing tritt 2021 in der DTM an
Der Start von Rowe Racing war bereits ungewöhnlich, denn die Initiative ging vom Sponsor aus. Sprich: Zuerst war da der Geldgeber, dann erst das Team. Michael Zehe, der Gründer und Geschäftsführer der Rowe Mineralölwerk GmbH, wollte etwas Eigenes machen, um seine Mineralölfirma besser zu präsentieren.
«Nach kurzer Bedenkzeit habe ich zugesagt. So entstand Ende 2010 mit drei Gesellschaftern die Motorsport Competence Group AG, kurz MCG AG», verrät Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf bei dtm.com, wie der Rennstall gegründet wurde.
Dieser Weg sei «nicht alltäglich» gewesen, gibt Naundorf zu. «In unserem Fall kann man vielleicht sagen: Wir haben uns gesucht und gefunden. Mittlerweile ist Rowe Racing bereits seit zehn Jahren am Start und zunehmend erfolgreich.» Das erfolgreichste Jahr war 2020, als das Team innerhalb von 28 Tagen zuerst das 24h-Rennen auf dem Nürburgring mit BMW und dann die 24h von Spa mit Porsche gewonnen hat.
20 Festangestellte arbeiten bei Rowe, hinzu kommen an Rennwochenenden einige freie Mitarbeiter. Für die DTM gezielt verstärkt hat sich das Team nicht.
Weitere Besonderheit: Fahrer mit Sponsoren im Rücken, also klassische Paydriver, gibt es bei Rowe nicht. «Die richtigen Fahrer zu haben, ist extrem wichtig. Wir setzen schon lange keine Paydriver mehr ein. Unser Partner und wir als Team haben einen anderen Anspruch. Klar ist natürlich auch, dass nach unseren Erfolgen auch die Erwartungshaltung gewachsen ist», sagte Naundorf.
In der DTM setzt Rowe auf die beiden BMW-Werksfahrer Timo Glock und Sheldon van der Linde. «Beide Fahrer sind sehr umgänglich, sind gute Teamplayer, passen auch charakterlich gut ins Team. Diese Erkenntnis hat uns gewissermaßen erleichtert. Genau das hatten wir erhofft. Jetzt kann ich sagen: Wir haben eine sehr gute Fahrerpaarung», sagte Naundorf.
«Beide bringen einige DTM-Erfahrung mit, beide bringen sich aktiv ein. Das lief von Anfang an sehr professionell, und es macht uns Spaß, auch andere Arbeitsweisen kennenzulernen. So arbeiten wir sehr zielorientiert. Das gibt mir ein gutes Gefühl», so Naundorf weiter.
Seine wichtigste Erkenntnis bezüglich DTM bisher? «Vor allem hat sich meine zeitliche Ausrichtung geändert. Ich muss derzeit mindestens 20 Prozent meiner Zeit für Medienarbeit aufbringen. Das bringt die DTM mit sich, und das haben wir ja auch gewollt. Ansonsten ist das Projekt DTM für uns gut angelaufen. Die geänderte Ausrichtung der DTM verläuft aus unserer Sicht mehr als zufriedenstellend.»