Rookie-Vergleich mit GT Masters: DTM ein Kulturschock
Kelvin van der Linde
Kelvin van der Linde kann nicht viel aus der Ruhe bringen. Denn als GT-Spezialist ist er auf fast alles vorbereitet, was ihn in der DTM 2021 erwarten wird. Alles weiß er als Rookie freilich auch wieder nicht, doch dafür hat er seinen jüngeren Bruder Sheldon, der in seine dritte DTM-Saison geht.
«Manchmal ist es hart, vom jüngeren Bruder Tipps anzunehmen, aber da muss ich durch», scherzte van der Linde. Doch das ist nicht alles, denn van der Linde kann auch auf den Meister zurückgreifen: Er ist mit Champion René Rast befreundet, der sich in dieser Saison auf die Formel E konzentrieren und auf eine Titelverteidigung verzichten wird.
Beide gewann 2014 zusammen den Titel im GT Masters. «Was ich damals mitgenommen habe, war sein purer Speed. Er hat mich unter seine Fittiche genommen und ich habe von ihm gelernt, wie man hinter den Kulissen arbeitet», sagte van der Linde. Auch jetzt nach den Tests zur neuen Saison haben beide miteinander telefoniert.
Und dann verrät van der Linde, dass es für ihn dann doch etwas anderes ist in der DTM. Professioneller und härter.
«Er gibt mir bei vielen verschiedenen Dingen Ratschläge, denn in der DTM wird oft anders gearbeitet, die Kultur ist eine andere», sagte er: «Für einen Fahrer mit GT-Masters- oder einem anderen Hintergrund ist das schon ein Kulturschock. Die Art des Arbeitens ist da weniger professionell, da ist es eher wie ein Urlaub an der Rennstrecke. In der DTM kommst du morgens an die Strecke und weißt, dass es sofort losgeht.»
«Rene hat mir beigebracht, wie ich in der DTM arbeiten muss und ruhig zu bleiben, damit ich von der DTM nicht überwältigt werde», so van der Linde weiter.
Klar ist, dass es bei allen Ratschlägen am Ende auf eine Sache ankommt: «Am Ende müssen wir noch immer ein Auto so schnell wie möglich bewegen.»