Rockenfeller: Neuerungen bringen Plus an Spannung
Mike Rockenfeller nach seinem Sieg in Brands Hatch
Sind Ihre Pole-Position und der Sieg in Brands Hatch ein Indiz dafür, dass die über den Winter getätigten Verbesserungen am Audi RS 5 DTM greifen?
Das kann man sicher so sehen. Es ist ja klar, dass Audi in der DTM im Moment besser dasteht als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Das liegt bestimmt auch am Auto. Aber grundsätzlich ist in der DTM immer auch die Tagesform entscheidend. Man muss an jedem Rennwochenende aufs Neue alle Parameter exakt auf den Punkt bringen, um erfolgreich zu sein. Das ist mir und meinem Team in Brands Hatch zuletzt perfekt gelungen.
Ein kurzes Zwischenfazit nach zwei Rennen – wie funktionieren der Klappflügel und die Optionsreifen aus Fahrersicht?
Rein mechanisch funktioniert DRS in der DTM sehr gut. Und mehr Action auf der Strecke bringt es auch. Selbst auf einem klassischen Hier-kann-man-nicht-überholen-Kurs wie in Brands Hatch gab es reichlich Überholmanöver. Uns Fahrern bietet das System mehr Möglichkeiten und macht die Rennen so auch für uns interessanter. Der Optionsreifen bringt vor allem deshalb Würze in die Rennen, weil niemand vorhersagen kann, wie die Pneus auf der jeweils zu fahrenden Strecke oder bei wechselndem Wetter funktionieren. In Hockenheim haben die Gummis lange gut gehalten, in Brands Hatch aber überraschend schnell abgebaut. Jedes Rennwochenende beginnt für uns also mit vielen Fragezeichen. Diese Unwägbarkeit bedeutet letztlich aber auch ein Plus an Spannung.
Der Red Bull Ring in Spielberg stellt beim nächsten DTM-Rennen ganz andere Herausforderungen als Brands Hatch. Worauf kommt es dort an und was erwarten Sie?
Dort zu fahren macht einfach viel Spaß und die DTM-Rennen dort waren immer sehr spektakulär. Man braucht ein Auto, das gut auf der Bremse funktioniert, aber auch genügend Top-Speed für die schnellen Passagen hat. Wenn wir es schaffen, wieder eine Abstimmung hinzubekommen, mit der ich mich im Auto wohlfühle, bin ich zuversichtlich, dass wir auch dort gut abschneiden werden.
Nach dem Rennen in England ging es für Sie sofort weiter zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Sind zwei direkt aufeinanderfolgende Rennen in zwei unterschiedlichen Rennautos eine besondere Herausforderung?
Das hätte es werden können, war es aber es aber leider nicht. Durch die lange Regenunterbrechung am Nürburgring bin ich dort ja tatsächlich nur einen Stint gefahren. Keine besondere Belastung also.
Im Juni stehen die 24 Stunden von Le Mans an. Sie sind diesmal nicht dabei. Ein wenig wehmütig?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich in diesem Jahr bewusst für die DTM entschieden und wie man in Brands Hatch gesehen hat, war diese Entscheidung richtig. Das heißt ja nicht, dass das Thema Langstrecke damit für mich für alle Zeiten beendet ist. Ich bin mir sicher, dass ich mein letztes Rennen in Le Mans noch nicht gefahren bin.