BMW: Kommt Heikki Kovalainen in die DTM?
Kommt Heikki Kovalainen?
Für einen Fingerzeig sorgten zuletzt die Testfahrten auf dem Lausitzring, in deren Rahmen Heikki Kovalainen einen Tag lang im BMW saß. «Ehrlich gesagt wusste ich nicht genau, was mich erwartet, da ich noch nie zuvor ein solches Auto gefahren war. Aber ich habe mich im BMW M4 DTM vom ersten Moment an wohl gefühlt. Es ist ein beeindruckendes Fahrzeug», hatte der frühere Formel-1-Pilot erklärt.
Natürlich hatte auch der 32-Jährige so seine Probleme auf ungewohntem Terrain. «Natürlich ist es schwerer als ein Formel-1-Auto und hat weniger Leistung, aber die Aerodynamik ist sehr gut und man kann sehr schnell durch Kurven fahren. Das Team hat mir sehr dabei geholfen, mich mit allem zurechtzufinden. Man sieht sofort, wie hoch professionell dort gearbeitet wird. Ich habe den Tag wirklich genossen», sagte er.
Hat auch BMW den Tag «genossen»? Sprich: Hat Kovalainen, der von 2007 bis 2013 insgesamt 111 Rennen in der höchsten Formel-Klasse bestritt, überzeugt und ist für den Fahrerkader 2015 ein Thema? BMW gibt sich noch bedeckt.
«Wir werden uns wie immer nach der Saison anschauen, wo wir Handlungsbedarf haben und gehen in die Analyse», sagte Motorsportdirektor Jens Marquardt. Wie zufrieden war er denn mit den Finnen? «Er war gut unterwegs und hat sich gut zurechtgefunden. Er kommt aus der Formel 1, und das ist bekanntlich nicht der leichteste Umstieg. Für die kurze Zeit war es ein sehr interessanter und guter Test», so Marquardt.
Besteht denn überhaupt Handlungsbedarf? Vor der aktuellen Saison stießen Antonio Felix da Costa und Maxime Martin zum Kader. Für Felix da Costa schien es nur ein Übergangsjahr zu sein, denn der Portugiese, der parallel zur DTM auch in der Formel E fährt und als Testfahrer für Red Bull in der Formel 1 im Einsatz ist, schielte vor allem auf ein Engagement in der Königsklasse. Doch das hat sich inzwischen erledigt.
«Zu Saisonbeginn hatte ich noch die Hoffnung, in die Formel 1 aufsteigen zu können, doch diese habe ich sehr bald aufgegeben. Ich bin erst 23 Jahre alt, natürlich ist das etwas jung um einen Traum aufzugeben. Aber ich musste mich entscheiden, worauf ich mich konzentrieren möchte, und das ist die DTM», hatte er nach dem Rennen auf dem Lausitzring erklärt.
Zwar ist er punktetechnisch derzeit der schlechteste BMW-Pilot, hatte aber gerade zu Saisonbeginn gezeigt, was in ihm steckt. Zudem ist er Rookie, genießt also einen gewissen Welpenschutz. Marquardt ist grundsätzlich auch zufrieden: «Was wir erwartet haben, konnten wir im Grunde umsetzen. Es gibt natürlich noch Arbeit, die wir aber angehen werden.»
Zwei weitere Wackelkandidaten könnten Joey Hand und auch Martin Tomczyk sein. Vor allem der Ex-Meister blieb 2013 und auch 2014 hinter den Erwartungen zurück. Auch ein Wechsel von RMG (wo in diesem Jahr Meister Marco Wittmann fährt) vor der aktuellen Saison zu Schnitzer brachte nicht den erhofften Schwung. Allerdings konnten beide auf dem Lausitzring mit beeindruckenden Aufholjagden überzeugen.
Wer nun kommt und wer geht: Die Analyse wird es zeigen.