Edoardo Mortara (Audi): Denke in kleinen Schritten
Edo Mortara
Sie haben Audi am vergangenen Wochenende den ersten Norisring-Sieg seit 14 Jahren beschert. Was war das für ein Gefühl?
Das war natürlich ein ganz besonderer Moment. Alle bei Audi und ich selbst waren sehr froh darüber, diese Negativserie beendet zu haben. Die 25 Punkte, die ich in der Fahrer- und Audi in der Herstellerwertung bekommen haben, waren aber noch wichtiger. Da spielt die Rennstrecke keine Rolle. Jeden Erfolg in der DTM muss man sich hart erkämpfen und wenn man belohnt wird, dann fühlt es sich gut an.
Nach vier von neun DTM-Rennwochenenden belegen Sie als bester Audi-Pilot den zweiten Gesamtrang. Ihr Ziel 2016 kann ja nur der Titelgewinn sein …
Auf jeden Fall. Nicht nur dieses Jahr. Auch 2015 hatte ich ja bis zum Saisonfinale eine Chance, Champion zu werden. Momentan sieht es wieder ziemlich gut aus. Aber wir befinden uns noch in einem zu frühen Stadium der Saison, um wirklich verlässliche Prognosen abzugeben. Ich denke in kleinen Schritten. In der DTM kann so viel passieren. Die Tabellenführung wechselt beinahe nach jedem Rennen.
In knapp zwei Wochen geht es in Zandvoort weiter. Sie feierten dort 2012 ihren zweiten DTM-Sieg. Was rechnen Sie in diesem Jahr aus?
Ich reise nicht mit bestimmten Zielen an. Ich möchte einfach mein Bestes geben und das Maximum erreichen. Wenn dann ein sechster Platz herausspringt, bin ich genauso zufrieden wie mit einem zweiten Rang. Ich rechne damit, dass BMW wie im vergangenen Jahr wieder stark sein wird. Generell mag ich die Strecke sehr gern: Es gibt viele flüssige, schnelle Kurven, die mir liegen. Auch die Umgebung an der Küste gefällt mir.
Deutschland hat Italien im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft geschlagen. Haben Sie das Spiel verfolgt?
Ja. Auch wenn Deutschland der amtierende Weltmeister ist, war das Ergebnis für mich überraschend. Zumindest statistisch gesehen. Deutschland hat Italien zuvor noch nie bei einem großen Turnier geschlagen. Schade. Im Elfmeterschießen zu verlieren, ist immer unglücklich. Generell bin ich mit der Leistung meiner Landsleute aber zufrieden. Niemand hatte damit gerechnet, dass sie ein so starkes Turnier spielen würden.