Vietoris legt nach: Hat Ekström das Fahren verlernt?
Christian Vietoris
Pole Position im ersten Rennen am Samstag, dann die rundenlange Führung, bis zur Rennhälfte hatte er auch den Sieg vor Augen. Bis zur Rambo-Aktion des Audi-Konkurrenten Mattias Ekström. Der Schwede ging in der Grundig-Kehre so rabiat zu Werke, dass der Zweitplatzierte Robert Wickens ausfiel und Vietoris statt Rennsieger mit einem beschädigten Mercedes nur Zehnter wurde.
Anschließend war es rundgegangen. Vietoris beschimpfte Ekström, der «nur» eine Rückversetzung um drei Startplätze aufgebrummt bekam, als «allergrößtes Arschloch». Für Vietoris gab es daraufhin eine Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro. Eine Summe, die er selbst für den guten Zweck nochmal obendrauf legte.
Und nun, vier Tage nach dem chaotischen Wochenende? Denkt Vietoris immer noch gleich über die Aktion. «Was Eki da gemacht hat, das geht einfach nicht», sagte er. Inzwischen hatte er auch Zeit, einige Artikel zu lesen. Auch Artikel mit den Aussagen Ekströms, der seine Aktion verteidigt hatte.
Und genau das bringt Vietoris nochmals auf die Palme. «Ich hoffe inständig, dass er selbst nicht glaubt, was er da so alles von sich gegeben hat. Ansonsten wird es in den nächsten Rennen für alle anderen 23 Fahrer auf der Strecke gefährlich, denn anscheinend weiß er nicht mehr, wie sein DTM-Auto funktioniert», wetterte Vietoris.
Unter dem Strich ist die Aktion für Vietoris abgehakt, vergessen natürlich noch nicht. Mitgefühl hat er vor allem für seinen Markenkollegen Robert Wickens, der ja bereits 2015 von einem anderen Audi-Piloten rausgekegelt wurde («Timo, schieb ihn raus»).
«Ich halte es da mit Pascal Wehrlein. Der hat ja nach Spielberg davon gesprochen, das Karma immer wieder zurückkommt. Und letztendlich hatte er Recht und wir wurden Meister. Vielleicht läuft es dieses Jahr ja genauso», sagte Vietoris, der sich in dieser Woche mit seinen Kollegen im Trainingscamp in Schladming befindet.
Zeit, sich ein wenig abzulenken. «Es ist einfach schön, mit den Jungs eine Woche zu verbringen und gemeinsam zu trainieren. Der Zusammenhalt bei Mercedes ist super. Klar arbeiten wir in Österreich auch an unserer Fitness und haben zahlreiche Tests, aber die gemeinsame Zeit mit den anderen Fahrern ist genauso wichtig.»