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DTM Norisring: Nico Müller gewinnt Crash-Festival

Von Andreas Reiners
Nico Müller

Nico Müller

Nico Müller bejubelte beim achten Saisonrennen auf dem Norisring den ersten DTM-Sieg seiner Karriere. In dem von Crashs und Ausfällen geprägten Lauf kamen acht Autos nicht ins Ziel.

Nico Müller hat beim achten Rennen des Jahres auf dem Norisring am Sonntag den ersten DTM-Sieg seiner Karriere gefeiert und Audi den zweiten Erfolg an diesem Wochenende beschert. Der Schweizer hatte im Ziel nach 60 Minuten 0,670 Sekunden Vorsprung vor Tom Blomqvist im BMW.

Die Münchner bejubelten daneben auch Rang drei durch Maxime Martin sowie auch Marco Wittmann, der sich durch seinen sechsten Platz die Gesamtführung von Edoardo Mortara zurückholte. Bruno Spengler wurde Siebter, auch Timo Glock und Martin Tomczyk fuhren als Neunter und Zehnter in die Punkte und profitierten vor allem von der Schlussphase, die teilweise chaotisch und mit zahlreichen Ausfällen sehr actionreich verlief. Am Ende schafften es immerhin acht Autos nicht ins Ziel.

Das Podium profitierte auch ein wenig von Mattias Ekström, der nach seinem übermotivierten Überholmanöver am Samstag gegen Christian Vietoris und Robert Wickens ein Wochenende zum Vergessen erlebte. Zum einen verlor der Schwede durch die Strafe für den Crash seine Pole Position. Von Startplatz vier rauschte der Audi-Routinier in der ersten Kurve in Konkurrent Paul di Resta und musste das Rennen nach nicht einmal einer Runde beenden.

Für Mercedes war auch der zweite Lauf eine Enttäuschung. Nachdem der Crash von Ekström am Samstag den sicher geglaubten Doppelsieg von Vietoris und Wickens zunichte machte, verpassten die Stuttgarter, die 14 Jahre lang ungeschlagen geblieben waren, das Podium.

Paul di Resta landete auf dem vierten Platz, Lucas Auer wurde Fünfter. Die restlichen Sternfahrer verpassten nach Ausfällen oder Strafen die Top Ten komplett.

Blomqvist bleibt vorne, Eksttröm fällt aus

Blomqvist erwischte einen guten Start und konnte seine Führung verteidigen. Müller setzte sich an di Resta vorbei. Für Ekström bleibt die Grundig-Kehre die Schicksalskehre. Nach dem Crash am Samstag schied er auch am Sonntag nach einem Zwischenfall in der ersten Kurve aus. Ekström fuhr auf die di Resta auf und beschädigte sich das Auto so sehr, dass er nach nicht einmal einer Runde aufgeben musste.

«Ich habe gebremst, eigentlich vorsichtig. Das Rad vorne ist stehen geblieben, die vorne vor mir waren brutal langsam. Ich habe ihn doof getroffen und der Kühler ist kaputt. Das war ein Wochenende zum Vergessen. Abhaken, wie immer», sagte Ekström. Auch für Augusto Farfus war das Rennen in der ersten Runde bereits beendet.

Dadurch, dass einige Teile auf der Strecke lagen, kam das Safetycar für einige Minuten auf die Strecke. Nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, waren die Verfolger des Führungstrios durch den Ekström-Ausfall aufgerückt. Auer lag auf Rang vier vor Martin, Wickens, Tambay und Mortara.

In der Folgezeit plätscherte das Rennen ein wneig vor sich hin, große Überholmanöver blieben aus. Nach rund 20 Minuten kamen die ersten Autos in die Box zum Reifenwechsel, An der Spitze setzte Müller Blomqvist mehr und mehr unter Druck, kam aber nicht vorbei, dahinter holte Auer immer mehr auf.

Reichlich Action gab es dann während den Pflichtstopps. Auers Aufholjagd wurde durch einen vom Team verpatzten und langsamen Stopp gestoppt, der Österreicher fiel auf Platz fünf zurück. Tambay, der ebenfalls in der Spitzengruppe fuhr, musste zunächst ebenfalls einen verpatzten Stopp hinnehmen und wurde dann noch von Felix da Costa von der Strecke gedrängt.

Der Portugiese wurde daraufhin mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Vom Führungstrio blieb Müller am längsten draußen, und die Strategie ging auf, es war eine Millimeterentscheidung, doch Müller übernahm von Blomqvist die Führung. Nach allen Stopps lag Müller vorne vor Blomqvist, Martin, di Resta und Auer. Dahinter lauerten Mortara, Wittmann und Spengler.

Müller baute seine Führung weiter aus, während die Ausfälle dahinter zunahmen, teilweise ging es vogelwild zu. Felix da Costa wurde zunächst von Vietoris angeschoben und gedreht, wofür Vietoris eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam und weit zurückfiel. Felix da Costa rasselte anschließend mit Green zusammen, der daraufhin sein kaputtes Auto in der Box abstellen musste.

Paffett hatte nach dem 24. Startplatz eine starke Aufholjagd gestartet und war auf dem Weg in die Punkte, ehe sein Auto den Geist aufgab und er ebenfalls aufgeben musste. Wenig später würde Felix da Costa von Juncadella abgeschossen. Für beide bedeutete das das Aus. Durch den letzten Zwischenfall kam wenige Minuten vor Ende des Rennens das Safetycar auf die Strecke. Den letzten Crash des Tages leisteten sich dann ausgerechnet die beiden Audi-Teamkollegen Timo Scheider und Mike Rockenfeller.

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