Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Eis-DM: Bauer verteidigt seinen Titel

Von Jan Sievers
Pletschacher, Bauer und Niedermaier (v.l.)

Pletschacher, Bauer und Niedermaier (v.l.)

In Berlin wurde der neue und alte deutsche Meister gekürt. Günther Bauer war wieder der Schnellste und holte souverän seinen sechsten deutschen Titel.

Wie erwartet ging es um die weiteren Plätze verdammt heiss her. Erst im letzten Lauf trafen die vier Punktbesten aufeinander. Günther Bauer, Max Niedermaier und Stefan Pletschacher waren bis dahin ungeschlagen, und auch Florian Fürst, der 10 Punkte auf seinem Konto hatte, hätte mit mindestens einem zweiten Platz noch ein Stechen um eine Medaille erzwingen können.

Doch wie schon in den Läufen zuvor fuhr Deutschlands GP-Star Bauer in seiner eigenen Liga und dominierte auch diesen Lauf. Pletschacher gewann zwar den Start, wurde jedoch bereits Ausgangs der ersten Kurve von Bauer kassiert. «Schliff» baute seinen Vorsprung problemlos aus und fuhr der Titelverteidigung ungefährdet entgegen.

Um die weiteren Plätze tobte ein verbissener Kampf. Niedermaier musste sich der ständigen Attacken von Fürst erwehren. Kurz vor der Ziellinie kamen beide Stefan Pletschacher noch bedrohlich nahe, doch der Ruhpoldinger behauptete seinen zweiten Platz bis ins Ziel und sicherte sich somit den Vize-Titel. Im Vergleich zum Vorjahr tauschte er mit Max Niedermaier die Plätze, der sich durch den dritten Platz im letzten Lauf die Bronzemedaille sicherte. Durch die 0-Punkte-Fahrt von Fürst reichte es nur zum 5. Platz für den Schlierseer, der sich hinter Christoph Kirchner mit 12 Punkten einreihen musste.

Bester Ausländer unter den sechs Gaststartern wurde Bauer-Schützling Martin Leitner. Zusammen mit Mario Schwaiger waren die beiden Österreicher das Zünglein an der Waage für die Deutschen.


1. Durchgang:
Die Favoriten setzten mit souveränen Siegen im ersten Durchgang ihre Duftmarke. Vizemeister Max Niedermaier gewann den Auftaktlauf und Günther Bauer flog einen Lauf später Christoph Kirchner davon. Der dritte Lauf musste nach einem Sturz in der ersten Kurve neu gestartet werden. Dirk Fricke und Reinhard Greisel stürzten und konnten beide am Re-run nicht mehr teilnehmen, den Fürst gegen Johann Weber gewann. Beide Gestürzten klagten über Rippenprellungen und konnten am weiteren Rennverlauf nicht mehr teilnehmen. Auch der vierte Lauf musste neu gestartet werden, nachdem dem spektakulär fahrenden Karl Ebner wie bereits im Training das Eis am Kurvenäusseren der Bahn ausging und er im Stroh landete. Im Wiederholungslauf gewann Pletschacher vor Martin Leitner.

2. Durchgang:
Auch im zweiten Durchlauf hatten die Favoriten die Nase vorn. Bauer, Niedermaier, Pletschacher und Fürst gewannen ihre Läufe. Marian Kreklau, der seine Karriere bereits beendet hatte, konnte Bauer mit einer von GP-Fahrer Per-Anders Lindström geliehenen Maschine überraschend den Start abnehmen. Doch 100 Meter später hatte der Deutsche Meister die Sache wieder glatt gebügelt.

3. Durchgang
Im Auftaktrennen des dritten Durchgangs kam es zur ersten Überraschung des Tages. Marian Kreklau, Florian Fürst, Christoph Kirchner und Martin Leitner trafen auf einander. Kreklau überzeugte mit dem besten Start und konnte sich bei dem heiss umkämpften Rennen knapp zwei Runden vorne halten, ehe ihn zunächst Leitner überholte, der dann wiederum von Kirchner überrumpelt wurde. Auch der bis dahin ungeschlagene Fürst fand den Weg noch am Mecklenburger vorbei, jedoch konnte er keine weiteren Plätze gutmachen. Er musste sich hinter dem Steingadener Kirchner und dem Österreicher Leitner einreihen und verabschiedete sich dadurch aus Titelrennen. Pletschacher, Bauer und Niedermaier gewannen ihre jeweiligen Rennen und blieben nach dem dritten Durchgang weiter ungeschlagen.

4. Durchgang
Der vierte Durchgang wurde von einem schweren Sturz von Johann Weber überschattet. In der ersten Kurve kam es zu dem Crash vom Sohn des Ex-Team-Weltmeisters Helmut, der sich am hinteren Kotflügel von Kreklau einhakte und über den Lenker in die Streckenbegrenzung knallte. Minutenlang wurde der Schlierseer auf der Bahn behandelt und im Fahrerlager auf den Transport ins Berliner Virchow-Klinikum vorbereitet. Die Erstdiagnose des Rennarztes: Verdacht auf einen Schulter- und Schlüsselbeinbruch sowie starke Schmerzen im Beckenbereich und am Fuss.

Nach einer längeren Unterbrechung wurde das Rennen fortgesetzt. Vor dem letzten Durchgang blieb das Top-Trio des Vorjahres Bauer, Niedermaier und Pletschacher durch weitere Laufsiege ungeschlagen.
 

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