Kein Eis: Riesiger Ärger beim GP in Togliatti
Franky Zorn: «Es braucht mindestens 15 cm Eis»
Noch vor den Finalläufen musste der zweite GP-Lauf in Togliatti abgebrochen werden. Die Piste bot nicht mehr genügend Eis.
Bereits vor einem Jahr musste in Innsbruck auf einer Kunsteisbahn ein GP-Lauf komplett gestrichen werden, weil der Veranstalter nicht genügend Eis aufbaute.
Am Sonntag in Russland wären die Bedingungen für genügend Eis optimal gewesen, obwohl anders als in Innsbruck, in Togliatti nur eine Natureisbahn vorhanden ist. Bei konstant zweistelligen Minusgraden wäre das Aufbauen einer Eisbahn nahezu ein Kinderspiel gewesen. Bedingungen, von denen die etwa Veranstalter in St. Johann in der Vorwoche ihres WM-Laufes, nur träumen konnten.
Bereits am Samstag wurden in Togliatti die Probleme sichtbar, als vor allem am Kurvenausgang der Bahnbelag der unter der Eispiste liegenden Speedway-Bahn zum Vorschein kam. Auch beim Aufbau in der Nacht zum Sonntag wurde geschlampt und die Rennbahn nicht ausreichend vorbereitet.
Nach Lauf 36 wurde das Rennen unterbrochen und die Streckenbegrenzung in der Kurve zwei Meter nach innen verlegt. Unter den Fahrern herrschte Uneinigkeit, ob weiter gefahren werden sollte. Mit neuer Streckenführung wurde der letzte Durchgang durchgezogen und die Finalrunde gestrichen. «Da fährst du 4000 km hier her und hast bei saukaltem Wetter kein Eis», ärgerte sich Günther Bauer. «Das ist der absolute Witz.»
Für den Weltverband FIM wird es nach dem zweiten Eisspeedway-GP-Desaster an der Zeit, ihr Regelwerk zu überdenken. Natürlich hat die FIM keine Schuld, dass der Eismeister in Togliatti keine Überstunden am Feuerwehrschlauch leistete, jedoch unterstreicht es Franky Zorns Forderung, das Regelwerk zu überarbeiten.
«Die Mindeststärke von 12 cm Eis ist lächerlich», findet Zorn. «Das Regelwerk muss schleunigst überarbeitet werden und auf mindestens 15 cm Eisstärke angehoben werden. Ansonsten kannst du keine 20 Vorläufe fahren und noch vier Finalläufe», weiss der Österreicher.
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