Russland besser als Schweden
Harald Simon will bester Nicht-Russe sein
Als Zehnter war der Waldviertler knapp hinter Franky Zorn bester Nicht-Russe in der Eisspeedway-Weltmeisterschaft 2011. Ein doppelter Rippenbruch, zugezogen in Krasnogorsk sowie Togliatti, hinderten ihn an einem besseren Ergebnis. «Wenn ich fit gewesen wäre, hätte ich bis in die Top-5 fahren können», sagt der Österreicher. «Fahrer wie Dmtri Bulankin und andere Russen hatte ich im Griff. Den Überflieger Krasnikov zu schlagen ist schwer.»
Den Grundstein für den Erfolg legte er auch im vergangenen Jahr in Russland. «Da hast du jeden Tag Startbandtraining und am Wochenende Rennen - es geht immer mit vier Mann vom Startband über vier Runden. Das ist viel besseres Training, als wenn du alleine in Schweden umherfährst.»
Dass ihm durch eine falsche Schiedsrichterentscheidung der EM-Titel genommen wurde, hat Simon immer noch nicht ganz verdaut. Im letzten Lauf des Tages beim Finale in Togliatti traf der bis dahin Führende auf Sergej Makarov, der auch noch reelle Titelchancen hatte. Simon lag in Führung, während Makarov hinter ihm die Strohballen aufs Eis warf und so einen Abbruch erzwang. Eine der ersten Regeln, die man als Schiedsrichter lernt, ist: Bei einem Abbruch muss der Abbruchverursacher für den Rerun vom Eis. Anders lief es jedoch in Togliatti, was man dem Österreicher unmissverständlich nach dem Rennen klarmachte. Makarov durfte am Rerun wieder teilnehmen, in dem Harald Simon dieses Mal zu Recht disqualifiziert wurde. «Ja, ich war im Innenfeld», gab der Team-Vizeweltmeister zu. «Ich hatte keine andere Möglichkeit, um einer Kollision zu entgehen.»
Durch die Disqualifikation, zu der es eigentlich nicht hätte kommen dürfen, wurde er nicht Europameister, sondern nur Vierter.