Luca Bauer: «Methanol durch den Vergaser jagen»
Luca Bauer mit Vater und Mechaniker Günther
Auch bei den beiden letzten Rennen in der schwedischen Liga konnte Luca Bauer sein Potenzial nicht ausschöpfen, mit 8 und 9 Punkten in Gävle und Bollnäs zeigte er im Team Jämtarna durchwachsene Leistungen.
«Bei mir lief es noch nicht ganz optimal», hielt der Bayer fest. «Manche Starts waren gut, manche schlecht – insgesamt wäre mehr drin gewesen. Es gab einige Jungs, die besser waren als ich, das muss ich akzeptieren und daran arbeiten, dass ich mich bis zum EM-Finale in Sanok steigere.»
An sich zu arbeiten ist für Eisspeedwayfahrer in Zeiten von Klimadiskussion und Russland-Boykott jedoch besonders schwer. Ein Flug zu Multiweltmeister Nikolai Krasnikov, bei dem Bauer eine seiner Maschinen stehen hat, um ein paar Runden in Russland zu drehen, fällt derzeit wegen der Sanktionen aufgrund des Ukraine-Kriegs aus. Wochenlanger Dauerfrost in heimischen Gefilden könnte so manche Wiese mit reichlich Wasser in ein Trainings-Eisoval verwandeln, doch das bleibt eine Traumvorstellung. Ganz abgesehen davon, dass anders als noch vor 30 Jahren die Akzeptanz für Männer, die auf einer Wiese oder gar einem zugefrorenen See umher knattern, eine andere war. Und das, obwohl im Bahnsport schon immer mit Methanol gefahren wird, also mit E100-Treibstoff.
«Bis Ende Februar ist es noch eine Weile hin», sagt Bauer. «Ich hoffe, dass sich bis dahin noch das eine oder andere Training ergibt. Wir hoffen auf anhaltend tiefe Temperaturen, sodass wir noch ordentlich Methanol durch den Vergaser jagen können, bis es in Polen um die Europameisterschaft geht.»
Für Luca Bauer gilt es bei der Europameisterschaft am 24. und 25. Februar die Silbermedaille erfolgreich zu verteidigen. Vom 22. bis 24. März wird er in Deutschland zu sehen sein, dann startet in der Max-Aicher-Arena in Inzell die diesjährige Eisspeedway-Weltmeisterschaft.