Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Die Odyssee hat ein Ende, Schneechaos ist überwunden

Von Jan Sievers
Shadrinsk war für die Fahrer zur Zwischenstation

Shadrinsk war für die Fahrer zur Zwischenstation

Am Donnerstag im Morgengrauen kam das Maschinenmaterial der Eisspeedway-GP-Piloten in Shadrinsk an. Wegen meterhoher Schneeverwehungen blieb der Transport in Kasachstan stecken.

Mit den Füßen scharrend warteten die Grand-Prix-Fahrer in Shadrinsk auf ihre Maschinen. In dem westsibirischen Städtchen fand am vorletzten Wochenende der letzte Russland-GP statt, danach wurde das gesamte Material der Fahrer auf einen LKW verladen und nach Almaty in Kasachstan verfrachtet. Auf der Hintour herrschten ideale Wetterbedingungen, bereits 40 Stunden später hatte der LKW die 2600 Kilometer hinter sich gebracht, am Dienstagmorgen traf das Material im Medeu-Stadion ein.

Die Rücktour fand unter mühseligsten Bedingungen statt und dauerte doppelt so lange. Über 24 Stunden lang waren Straßen gesperrt, da der starke Wind den Schnee meterhoch auftürmen ließ. Als einziger GP-Pilot reiste Harald Simon mit seinem eigenen Transporter an, auch er hing gemeinsam mit dem LKW stundenlang im Schneesturm in der kasachischen Steppe fest.

Der Österreicher hatte von allen Fahrern den geringsten Zeitdruck. Bis Freitag hat er Zeit, um bis nach Ufa zu kommen. Dort findet am Wochenende die Eisspeedway-Europameisterschaft statt. Selbiges gilt für das Team von Max Niedermaier, für die es von Shadrinsk nach Ufa nur 640 Kilometer sind.

Niedermaier und Simon sind die einzigen GP-Piloten, die in Ufa starten und damit den kürzesten Weg zu ihrem nächsten Rennen haben. Die russischen Piloten müssen von Ufa aus noch einmal 500 Kilometer weiter gen Westen fahren. In Togliatti findet das Finale zur russischen Superliga statt.

Den größten Zeitdruck haben die Schweden. Stefan und Niclas Svensson sowie Ove Ledström haben 3500 Kilometer vor sich. Derzeit jagen sie quer durch Russland, um am Sonntag rechtzeitig zum Finale der Schwedischen Meisterschaft in ihrem Heimatland zu sein.

Fahrer wie Franz Zorn, die erst am ersten März-Wochenende beim Berlin-GP ihren nächsten Renneinsatz haben, stehen nicht so sehr unter Zeitdruck wie die Schweden und Russen, jedoch wollen auch sie schnellstmöglich nach Hause, um die Bikes für die vierte GP-Runde herzurichten.

«Dass wir in Shadrinsk fest saßen, ist natürlich schlecht», sagte Franz Zorn. «Die Zeit verzögert sich dadurch für uns extrem. Du kannst den ganzen Tag nichts machen, von dem her war es sauschlecht, aber für das Wetter kann niemand etwas.»

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