Charly Ebner im Eisspeedway-GP vor Zorn, Bauer, Weber
Charly Ebner
Da Jan Klatovsky noch an den Folgen seines Sturzes in der WM-Qualifikation leidet, und sich Dinar Valeev beim russischen Superliga-Lauf in Ufa das Schlüsselbein brach, mussten gleich zwei Fahrer für den GP-Saisonbeginn in Kasachstan ersetzt werden.
Als Erster der Substitute-Liste der FIM rückte Stefan Svensson nach. Sein Sohn Niclas hat sich fest für den GP qualifiziert, der hatte das Motorrad des Vaters als Reservemaschine im Transporter und diesen auf dem Weg nach Kasachstan als Mechaniker sowieso auf dem Beifahrersitz sitzen.
Als Nächste wären Stefan Pletschacher und Max Niedermaier an der Reihe gewesen. Es ist jedoch fraglich, ob sie es überhaupt geschafft hätten, rechtzeitig in Kasachstan anzukommen, wenn sie erst am Montag vor dem Rennen Bescheid bekommen. Wäre ihr Transporter bereits gepackt, hätte es an der Grenze keinerlei Probleme gegeben und wären sie aus der Luft betankt worden, dann wären die 5500 km in die Hauptstadt Kasachstans vielleicht machbar gewesen.
Dass war die Chance für Charly Ebner, der ebenfalls in Ufa bei der Superliga am Start und vergleichsweise nur einen Katzensprung entfernt war. Diese Gelegenheit nutzte er erfolgreich.
«Ich bin echt zufrieden dafür, dass ich das erste Mal Grand Prix gefahren bin», sagte Ebner zu SPEEDWEEK.com. «Ich wollte ein unfallfreies Rennen abliefern und ein bisschen GP-Luft schnuppern. Das habe ich gemacht und auch ein paar Punkte eingefahren. Gekämpft habe ich sowieso bis zum Schluss, da ich ein bisschen Startschwierigkeiten hatte. Am Anfang war ich ziemlich nervös, das hat sich auch auf meine Starts ausgewirkt. Dann habe ich von hinten aufgeholt und mit der Fahrlinie ein bisschen probiert.»
Das hat gut funktioniert, an beiden Tagen im Alau-Eispalast holte er fünf Punkte und liegt in der WM jetzt auf Platz 10 – vor Franz Zorn, Günther Bauer und Hans Weber «Ich habe mir den GP noch härter vorgestellt, dass die Russen noch weiter vorne sind, aber so weit waren sie auch nicht weg», hielt der Österreicher fest. «Die Schweden sowieso, auch Harry Simon war im Lauf gegen Ivanov nicht so weit weg. Es ist alles machbar. Beim nächsten GP in Togliatti, wo ich wahrscheinlich nicht dabei sein werde, da weht dann wieder ein anderer Wind. Da ist die Bahn dann keine Autobahn mehr wie in Astana, tiefe Furchen und Spurrillen, das Eis ist Natureis. Da wird es hart.»