Hyperaktiver Martin Haarahiltunen: «Action in 40 sec»
Martin Haarahiltunen
Was GP-Rookie Haarahiltunen in Astana aufs Eis zauberte, war erste Sahne. An beiden Renntagen war er einziger Nicht-Russe im Finale – am Samstag wurde er Zweiter, am Sonntag Vierter.
Um gegen die im Eisspeedway übermächtigen Russen zu bestehen, muss man immer ans Limit. Nur wer mit 100 Prozent Einsatz fährt, kann gegen sie bestehen. Dass es möglich ist in ihre Phalanx einzubrechen, hat Martin Haarahiltunen eindrucksvoll bewiesen. Allerdings ist bei vollem Einsatz die Gefahr zu stürzen immer gegeben. So wie im Lauf gegen Ove Ledström, mit dem er zusammen auf dem Eis landete. Auch Harald Simon machte mit dem Schweden schmerzhafte Bekanntschaft. Im Halbfinale gerieten sie aneinander, Haarahiltunen erwischte den Österreicher oberhalb des Knies mit dem Vorderreifen, wodurch er aufgeschlitzt wurde.
«Am Samstag hatte ich mich in Astana wirklich gut gefühlt, am Sonntag nicht mehr ganz so», erzählte Haarahiltunen SPEEDWEEK.com. «Ich habe nicht erwartet, dass es so gut laufen wird, ich habe nicht mal damit gerechnet ins Halbfinale zu kommen, ich hatte keine Erwartungen. Ich bin hier um zu lernen und zu fahren und einen guten Speed zu entwickeln. Dass ich Simon erwischt habe, tut mir natürlich leid.»
Haarahiltunen ist einer von vier Schweden im Eisspeedway-Grand-Prix, erst seit vier Jahren fährt der 28-Jährige Rennen auf Eis: «Bis ich 17 war, bin ich Motocross gefahren. Ich war ein paar Jahre bei der Armee und habe dann mit Eisspeedway angefangen. Für mich ist es besser als Motocross, ich bin ein hyperaktiver Mensch und möchte keine Rennen fahren, die 30 Minuten dauern – dann wird es langweilig. Nun habe ich volle Action in 40 Sekunden.»
An diesem Wochenende zählt er mit seinen Teamkollegen im Team-WM-Finale in Shadrinsk zu den Medaillenfavoriten auf sibirischem Natureis. «In Shadrinsk erwarte ich gar nichts, es ist ein neues Rennen, eine neue Bahn und hartes Eis. Es ist mein erstes Rennen in Russland.»