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Russischer Verband: FIM verstößt gegen eigene Regeln

Von Thorsten Horn
WM-Leader Nikita Bogdanov

WM-Leader Nikita Bogdanov

Den Ausschluss auch der erfolgsverwöhnten russischen Eisspeedway-Fahrer nimmt der russische Motorradsportverband MFR nicht ohne Weiteres hin und ging nun mit einem Statement an die Öffentlichkeit.

Darin wird der Vizepräsident für Sport des MFR, Ex-Rennfahrer Rif Saitgareev, folgendermaßen zitiert: «Wie Sie wissen, unterstützt die FIM die Initiative des IOC, zu verhindern, dass russische Athleten an offiziellen Wettbewerben teilnehmen können und verbietet diesen, bei Welt- und Europameisterschaften zu starten. Ich verurteile die Haltung und Entscheidungen des IOC auf das Schärfste, die in grober Weise gegen die grundlegenden Prinzipien des olympischen Gedanken verstoßen.»

Konkret bezieht er sich auf folgende Punkte, die in der olympischen Charta festgeschrieben sind: «Diese sind: Paragraph 4 – das Recht einer Person, Sport zu treiben, darunter Punkt 5 – die Wahrung der politischen Neutralität. Und Paragraph 6 – Verbot von Diskriminierung jeglicher Art, einschließlich politischer Diskriminierung. Ich bedauere, dass die FIM auch grob gegen Absatz 4.2 ihrer eigenen Charta verstoßen hat, der die politische Unabhängigkeit der Organisation und die Unzulässigkeit politischer Diskriminierung festschreibt.»

Der MFR hat nun einen Brief an den FIM-Präsidenten geschickt und bat ihn, «… die Punkte und Bestimmungen der FIM-Statuten, des Sportkodex oder der FIM-Wettkampfregeln anzugeben, die ihn zu dieser Entscheidung ermächtigten. Es ist klar, dass es dafür keinen Grund gibt, und das antirussische politische Engagement der internationalen Sportverbände erlaubt es ihnen nicht, ihre eigenen Grundsätze und die weit verbreiteten Menschenrechte zu verletzen. Die Grundsätze des Fair-Play, die im Westen weithin bekannt sind und beworben werden, gelten jedoch weiterhin.»

Weiter heißt es: «Die FIM hat beschlossen, dem Trend zu folgen und russischen Fahrern die Teilnahme zu verweigern. Aber sie einfach auszuschließen, ist eine Sache. Athleten nicht für die Wettkämpfe zuzulassen, nachdem die Hälfte der Wettbewerbe bereits stattgefunden hat und diese ausgeschlossenen Athleten die Hauptanwärter auf Medaillen sind, ist eine ganz andere Sache.»

Weiter im Text bezieht er sich auf die Erfolgsaussichten der russischen Spike-Ritter und fährt verbale Geschütze auf: «Die Meisterschaft ohne die Stärksten und ohne den Tabellenleader fortzusetzen und dann Medaillen an Außenseiter zu vergeben, ist so, als würde man den Besten und Verdientesten die Medaillen stehlen. Will die FIM Schritte unternehmen, für die sie des Diebstahls bezichtigt werden kann?»

Einen Vorschlag hat Saitgareev auch parat: «Meiner Meinung nach gibt es nur eine ehrliche Lösung für dieses Problem: Die verbleibenden Endrunden der Welt- und Europameisterschaften sollten abgesagt werden, und die Ergebnisse der Meisterschaften werden auf der Grundlage der Ergebnisse der Wettkämpfe ermittelt, die mit der vollen Teilnehmerzahl durchgeführt wurden. Da die FIM-Führung offensichtlich nicht die Kraft und den Mut hat, diese Schritte zu unternehmen und die Finals 5 und 6 der Weltmeisterschaft (Saitgareev hat die Absage von Inzell noch nicht mitbekommen – der Autor) und die letzten der Europameisterschaft im Eisspeedway noch stattfinden, wird die MFR die Ergebnisse dieser Meisterschaften niemals anerkennen.»

Abschließend schob er noch folgende Drohung nach: «Die Zeit wird kommen, wenn die FIM sich für die getroffenen Entscheidungen schämen wird und sie annulliert werden. Aber es wird nicht möglich sein, diesen dunklen Fleck in der Geschichte der FIM auszubessern.»


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