MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Eisspeedway-GP in China: Eine Anfrage existiert

Von Thorsten Horn
Doppelweltmeister Martin Haarahiltunen (li.) mit FIM-Bahnsport-Chef Armando Castagna

Doppelweltmeister Martin Haarahiltunen (li.) mit FIM-Bahnsport-Chef Armando Castagna

Bei den Olympischen Sommerspielen in diesem Jahr in Paris werden wieder russische und weißrussische Athleten dabei sein. Ist das eine Chance, dieses Vorgehen auf den Eisspeedway-Sport zu projizieren?

Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs vor gut zwei Jahren wurden russische Sportler per Sippenhaft vom internationalen Wettkampf-Geschehen ausgeschlossen. In so mancher hochpreisigen Profisportart wie Tennis wurden Sonderregelungen gefunden. In der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft mischte der ohnehin in Deutschland lebende Moskauer Vladimir Leonov mit einer Lizenz der Vereinten Arabischen Emirate mit.

Im von Russen seit eh und je dominierten Eisspeedway-Sport folgte die FIM der Olympischen Charta mit einem klaren Nein. Da nun bei den diesjährigen Olympischen Sommerspielen in Paris russische und weißrussische Sportler, wenngleich als neutrale Personen und ohne Fahnen oder andere Nationalitätssymbole, wieder dabei sein können, wäre es durchaus möglich, dies aufs Eisspeedway zu projizieren. Darüber und weitere Zukunftsideen sprach SPEEDWEEK.com am Rande des Eisspeedway-GP in Inzell im Exklusiv-Interview mit Armando Castagna, dem Direktor der FIM-Bahnsport-Kommission.

«Die Frage kommt ein bisschen zu früh. Ich kann derzeit nicht mit Sicherheit sagen, wie es im Bahnsport insgesamt mit diesem Thema weitergeht. Im Moment ist die Position der FIM sehr klar, aber wie es weitergeht, wird erst beim nächsten FIM-Meeting noch im März oder im April entschieden. Die Entscheidung kommt von der FIM und nicht von mir. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen. Es gibt verschiedene Kommissionen, da alle dem Weg der FIM zu folgen haben», führte Castagna aus.

Ob er sich ein Comeback der Russen im Eisspeedway sowie im Bahnsport allgemein wünscht, wollte der Italiener verständlicherweise nicht kommentieren. Dazu sagte er lediglich, dass er sich nicht an Spekulationen beteiligen möchte und jede Entscheidung der FIM mittragen werde.

Ein paar interessante News lieferte Castagna dafür zur Eisspeedway-Zukunft. So sei man mit der neuen Club-Führung der Eisspeedwayunion Berlin in Kontakt und hoffe, dass man vielleicht nächstes Jahr dort wieder fahren könne. Auch aus Berlin selbst gibt es hinter vorgehaltener Hand hoffnungsvolle Signale. Ebenso sind Castagna und die FIM im Gespräch mit Kasachstan, wobei die derzeitige Logistik dorthin ein großes Problem darstellt. Zudem kann man sich vorstellen, die WM-Qualifikation im Wechsel zwischen Örnsköldsvik in Schweden und einer Strecke in Finnland auszutragen.

Am erstaunlichsten ist allerdings Castagnas Aussage, dass man auch in Gesprächen mit einem Veranstalter in China sei. «Da besteht Interesse von den Leuten, die die Olympischen Spiele in Peking organisiert haben. Sie wollen gern ein Eisspeedway-Rennen im dortigen Olympiastadion haben. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Wir hoffen, dass das Interesse noch größer wird. Das wird nicht in den nächsten ein, zwei Jahren passieren, aber in China scheint derzeit sehr viel möglich zu sein. Wir werden sehen.»


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