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Suzuka 8h: Honda kann sich Stefan Bradl vorstellen

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Die letzten zwei Jahre musste sich Honda beim berühmten «Suzuka Eight Hours Race» Erzrivale Yamaha beugen. Beim diesjährigen Rennen am 29./30. Juli soll der Spieß umgedreht werden.

Nicht zuletzt wegen des Langstrecken-Klassikers auf dem Suzuka Circuit hat Honda die neue CBR1000RR Fireblade gebaut, die 18 kg leichter ist als das Vorgänger-Modell, der Motor soll in der Rennversion mindestens 15 PS mehr leisten.

In der Superbike-WM hat das Red Bull Honda-Team mit diesem Motorrad jedoch viel Mühe. In SBK kommen die Reifen von Pirelli und die Elektronik von Cosworth, in der Endurance-Version hat das Triebwerk erstens weniger Power, zweitens kommt die ECU von Magneti-Marelli, drittens liefert Bridgestone die Reifen.

Deshalb kann Honda bisher aus Japan keine Entwicklungshilfe leisten. Es muss zuerst die Suzuka-8h-Maschine auf Vordermann gebracht werden.

Bei der Fahrerwahl wird in den nächsten Tagen eine Entscheidung fallen, zwei werksunterstützte Teams müssen besetzt werden – das MuSASHI RT HARC PRO Team und das F.C.C TSR Honda-Team.

Cal Crutchlow hat seine Teilnahme abgesagt, jetzt wird über Fahrer wie Jack Miller, Takaaki Nakagami, Takuma Takahashi (er gewann für Honda in Suzuka 2014) und Stefan Bradl nachgedacht.

Der Rennstall F.C.C. TSR Honda fährt die Endurance-WM üblicherweise mit Damien Cudlin, Alain Techer und Gregg Black. Teamchef Masakazu Fujii will die Truppe gemeinsam mit Honda für den prestigeträchtigen Event in Suzuka verstärken.

Honda hat den Suzuka-Einsatz bis 2011 mit Hilfe der Honda Racing Corporation als echten Werkseinsatz betrieben. Seither verlässt sich Honda dort auf werksunterstützte Teams und liefert das Material.

Carlo Fiorani, jahrelang Manager des Honda World Superbike Teams und jetzt Communications Manager bei Honda Motor: «Nach dem Unfall von Nicky Hayden wurden die Gespräche bezüglich des Fahreraufgebots für Suzuka etwas auf Eis gelegt; demnächst werden sie wieder aufgenommen. Natürlich kommen immer auch unsere Fahrer aus der Superbike-WM in Betracht, also Stefan Bradl. Japan wartet jetzt darauf, welche Fahrer Honda Motor Europe für den Langstrecken-WM-Lauf vorschlägt und aufbietet. Dann wird über das endgültige Aufgebot entschieden.»

Jahrelang war die Honda Motor Division für das Suzuka-8h-Projekt verantwortlich, jetzt kümmert sich die Research & Development-Abteilung (R&D) von Honda darum.

«Bei den Teams legen wir üblicherweise Wert darauf, dass japanische Fahrer mit Superbike- oder GP-Piloten gemischt werden», schildert Carlo Fiorani.

Die Erzählung von Cal Crutchlow, er habe von Honda ein «fantastisches Angebot» für Suzuka erhalten, kann Fiorani in dieser Form nicht bestätigen. «Cal wurde angefragt, das ist richtig. Aber bisher gab es nur Anfragen oder Einladungen von Honda, auch bei Jack Miller, fix ist gar nichts», sagt der Italiener.

Die Fahrer wissen: Honda bezahlt für diesen Endurance-WM-Lauf nur eine geringe Gage. Die Japaner stehen auf dem Standpunkt, es sollte Ehrensache sein, für Honda die «Eight Hours» bestreiten zu dürfen. Und: Der Veranstalter schüttet ohnedies ein üppiges Preisgeld für die Piloten aus.

Auch HRC-Manager Sato versichert, die Fahrerfrage für Suzuka sei noch nicht geklärt. «Da ist noch alles offen. Cal Crutchlow wird nicht fahren; von einem fantastischem Angebot an ihn weiß ich nichts.»

Bei Honda soll 2017 auch ein rein japanisch besetztes Team um einen Spitzenplatz fighten. Bei Moriwaki TOHO Motul Racing sollen der vierfache Suzuka-8h-Sieger Ryuichi Kiyonari sowie der frühere GP-Pilot Yuki Takahashi mit der neuen Honda Fireblade antreten. Aber das ist ein Privatteam – ohne Werksunterstützung.

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