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Arnaud Friedrich (BMW): Eine gelungene Generalprobe

Von Andreas Gemeinhardt
Arnaud Friedrich eroberte sich zwei zweite Plätze

Arnaud Friedrich eroberte sich zwei zweite Plätze

Arnaud Friedrich gelang mit zwei zweiten Plätzen zum Auftakt der Alpe Adria International Motorcycle Championship eine erfolgreiche Generalprobe für den Endurance-WM-Lauf auf dem Slovakiaring.

Mit dem zweiten Rang im Qualifying und zwei zweiten Plätzen in den anschließenden Rennen startete Arnaud Friedrich nahezu perfekt in die neue Saison 2018, in der er für das Team LRP Poland in der Alpe Adria International Motorcycle Championship (AAIMC), der Polnischen Superbike-Meisterschaft und der FIM Endurance Weltmeisterschaft antritt.

Gerade einmal zwei Wochen nachdem ihm wegen einer 24 Stunden zu späten Geburt noch der Start bei den prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans für sein Team verwehrt blieb, konnte Arnaud Friedrich aus Limbach-Oberfrohna auf dem 5,922 Kilometer langen Slovakiaring, zirka 35 Kilometer südöstlich von Bratislava seine Klasse aufzeigen.

Am Freitag galt es für das nun 18-jährige Nachwuchstalent vom Sachsenring zunächst die ihm unbekannte Strecke, die auch als nächster Austragungsort in der FIM Endurance Weltmeisterschaft für die 8h vom Slovakiaring dient, kennen zu lernen und sich auf seine BMW S 1000 RR in Stock-Konfiguration als Arbeitsgerät einzustellen.

Aber bereits bei seiner dritten Dienstfahrt - dem Qualifying am Samstagmorgen - hatte Arnaud sich auf Bike und Strecke eingeschossen und konnte sich mit vier Hundertstelsekunden Rückstand auf die Pole-Position den zweiten Startplatz für die beiden Rennen am Samstag und Sonntag sichern.

Beim Start ins erste Rennen des Wochenendes beeindruckte Arnaud mit einem eher unfreiwilligen Wheelie hin zur ersten Kurve. Nach einem kleinen Ausritt bei Tempo 200 über die slowakischen Wiesen kehrte Arnaud auf Platz 4 liegend aus der ersten Runde zurück und startete zu einer eindrucksvollen Aufholjagd in die folgenden zehn Rennrunden.

«Im ersten Rennen hatten wir noch etwas mit der Elektronik an unserem Motorrad zu kämpfen. Ich konnte dies fahrerisch zwar halbwegs ausgleichen und auch unsere Reifen haben bei den doch recht warmen Witterungsverhältnissen gut durchgehalten, aber den Start hat es mir vermasselt», analysierte Arnaud nach dem Rennen.

«Dass ich am Ende aber auf Platz 2 ins Ziel kam, ist ein tolles Ergebnis für das Team und mich. Damit hätte ich hier, auf einer für mich völlig unbekannten und neuen Strecke, vorher nicht gerechnet.» Dass er bei seiner Aufholjagd auch einige deutlich erfahrene Fahrer auf die Plätze hinter sich verwiesen hat, zeigt, wie schnell er sich auf die neuen Umstände einstellen konnte.

Im zweiten Rennen waren die Elektronikprobleme gelöst und der Start gelang ihm deutlich besser. Er konnte seine zweite Position zu Beginn behaupten, fiel nur kurz zur Rennmitte auf Platz 3 zurück. Aber bereits nach zwei weiteren Runden konnte er seinen angestammten Platz wieder einnehmen und musste nur den mehrfachen Alpe Adria-Champion Michal Filla, der den Slovakiaring aus dem Effeff kennt, ziehen lassen.

In den letzten zwei Runden des Rennens lieferte er sich einen spannenden Kampf mit dem ebenfalls zu den Favoriten zählenden Marko Jerman. Mit einer engagierten und fehlerfreien Fahrt sowie tollem Kampfgeist gelang es ihm, den Konkurrenten hinter sich zu halten und erneut als Zweitplatzierter aus der letzten Kurve auf die Zielgerade zu kommen.

Die Ziellinie überquerte er mit knapp zwei Zehntelsekunden Vorsprung und erneut auf Platz 2. Wo und wie er noch etwas Zeit auf der Strecke gewinnen kann, konnte Arnaud direkt nach dem zweiten Rennen bereits klar benennen: «In den schnellen Sektoren eins und drei der Strecke habe ich eine gute Performance und konnte auch die ein oder andere schnellste Sektorzeit hinlegen.»

«Nur den mittleren Sektor, mit den vielen Wechselkurven und dem Geschlängel, muss ich mir nochmals in der Videoanalyse zu Gemüte führen. Hier fahren die erfahrenen Piloten stellenweise eine etwas andere und auch schnellere Linie als ich. Aber dafür habe ich ja nun etwas Zeit, denn wir trainieren hier am Dienstag erst wieder, um uns auf den Endurance-WM-Lauf am kommenden Wochenende vorzubereiten.»

Ein Einstand nach Maß in die neue Rennserie für Arnaud Friedrich und sein Team LRP Poland und eine durchaus überzeugende Generalprobe für die vom 10. bis 12. Mai 2018 an gleichem Ort stattfindenden 8 Stunden vom Slovakiaring, die dann auch das erste Endurance-WM-Rennen von Arnaud sein werden. Alt genug ist er ja jetzt, die Erfahrung und das Können hatte er allerdings auch schon mit 17 Jahren und 364 Tagen.

Die Ergebnisse der AAIMC vom Slovakiaring 2018

Rennen 1
1. Michal Filla (CZ, BMW)
2. Arnaud Friedrich (D, Team LRP Poland, BMW)
3. Horst Saiger (LIE, Yamaha)

Rennen 2
1. Michal Filla (CZ, BMW)
2. Arnaud Friedrich (D, Team LRP Poland, BMW)
3. Marko Jerman (SVN, Yamaha)

Meisterschaftstand Alpe Adria nach 2 von 12 Rennen
1. Michal Filla (CZ, BMW) - 55 Punkte
2. Arnaud Friedrich (D, Team LRP Poland, BMW) - 42 Punkte
3. Michal Prášek (CZ, BMW) - 27 Punkte

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