Marvin Fritz (YART): Rang 2 zum Auftakt der WM-Saison
Daumen hoch bei Marvin Fritz
Beim ersten Lauf der Langstreckenweltmeisterschaftssaison 2018/2019, das vergangenes Wochenende in Le Castellet ausgetragen wurde, holten Marvin Fritz und seine Yamaha-Austria-Teamkollegen Broc Parkes und Niccolò Canepa nach vielen Komplikationen und einer sensationellen Aufholjagd völlig überraschend den zweiten Platz.
Im Training zum Langstreckenklassiker, der bereits zum 82. Mal ausgetragen wurde, erwies sich Fritz als der schnellste Fahrer im Team von Yamaha Austria, was seinen Teamchef dazu veranlasste, ihn zum Startfahrer auszuwählen. Für den IDM Superbike-Meister 2016 war es nicht nur eine besondere Ehre, sondern auch eine Premiere.
Fritz ging von Startplatz 3 motiviert ins Rennen. Obwohl die Elektronik Probleme bereitete, konnte er das Tempo der Spitze halten. Nachdem er das Motorrad an Canepa übergeben hatte, verabschiedete sich die Elektronik komplett, was den Italiener aus dem Konzept brachte und er schließlich eingangs der Mistral-Geraden zu Boden musste.
Während der folgenden Safetycar-Phase verschafften sich die Mechaniker einen Überblick über das Ausmaß des Schadens. «Zunächst dachten wir, der Motor hätte etwas abbekommen. Doch nach einer genauen Diagnose und anschließenden Reparatur gab es grünes Licht. Die Elektroniksysteme allerdings waren nicht zu reparieren», erzählte Fritz.
Nach dem unfreiwilligen Boxenstopp war kostbare Zeit vergangen und das YART-Trio musste sich auf Rang 25 einreihen. Canepa, Parkes und Fritz starteten eine Aufholjagd, die sich im Morgengrauen sogar wieder an die vierte Stelle brachte. «Ich habe es gar nicht gemerkt, dass wir bereits wieder so weit vorne gelandet waren.»
Wie es der Zufall wollte, übernahm Fritz die Yamaha YZF-R1 nochmals für die letzte Rennstunde. Vor 120.000 Zusehern spulte er wie ein Uhrwerk seine Runden auf dem Circuit Paul Ricard ab und holte mittlerweile an der zweiten Position unaufhaltsam auf den in Führung liegenden Titelverteidiger F.C.C. TSR Honda France auf.
«Zu diesem Zeitpunkt steppte an der Spitze der Bär. Vier Teams waren in der Lage, das Rennen zu gewinnen. Ich hatte nur noch den Podestplatz in Sicht und dachte, dieses Mal muss es doch einfach funktionieren. Unter diesen Umständen bin ich mit unserem zweiten Platz natürlich mehr als zufrieden.»