24h Le Mans: Der etwas andere Langstreckenklassiker
Auch die Teamvorstellung in der Altstadt von Le Mans fällt dieses Jahr ins Wasser
Wenn am 29. August 39 Teams das 24-Stunden-Rennen in Le Mans in Angriff nehmen, ist vieles nicht so, wie man es aus der Vergangenheit gewohnt war. Aufgrund der seit Monaten grassierenden Coronavirus-Pandemie mussten von den Organisatoren einige Anpassungen vorgenommen werden, um den Langstreckenklassiker überhaupt zu retten.
Die wohl auffälligste Veränderung gegenüber den 42 Auflagen davor ist, dass der dritte Lauf zur Langstrecken-WM 2019/2020 unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird. Der Circuit Bugatti bleibt dieses Mal für Zuschauer verschlossen. Unter normalen Umständen ließen sich bis zu 100.000 Endurance-Fans das Spektakel nicht entgehen.
Die verschärften Hygienebestimmungen machten es auch erforderlich, sämtliche Supportrennen zu streichen. Damit fällt nicht nur der Lauf der Endurance Classic aus, auch das Rennen der Seitenwagen wurde aus dem Programm genommen. Mittlerweile musste die Seitenwagen-Weltmeisterschaft für dieses Jahr gänzlich abgesagt werden.
Sogar die Startzeit wurde den geänderten Bedingungen angepasst. Nicht wie gewohnt pünktlich um 15.00 Uhr, sondern bereits um 12.00 Uhr werden die Mannschaften – darunter ERC Endurance, YART Yamaha, Bolliger Switzerland, BMW Motorrad World Endurance, GERT56 by GS Yuasa und Motobox Kremer – ins Rennen geschickt.
Traditionellerweise wird das 24-Stunden-Rennen in Le Mans im April ausgetragen, nur in den Jahren 2011 bis 2014 wurde der Termin mit dem Bol d’Or getauscht und im September gefahren. Doch nach diesem kurzen Intermezzo musste man sich eingestehen, dass Tradition einen Wert hat und man wechselte wieder vom Herbst in den Frühling.
Der Langstreckenrennsport hat vor allem in Frankreich einen ungemein hohen Stellenwert. Nicht zuletzt deshalb gibt es hier auch die meisten Teams. Das führte immer dazu, dass man sich für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans qualifizieren musste. Corona-bedingt werden dieses Mal allerdings nicht 60, sondern lediglich 39 Teams am Start stehen.
Die Mannschaften werden 2020 vor neue Herausforderungen gestellt. Während des Trainings und auch während der gesamten (!) Renndauer muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Eine Einschränkung, die bei den ohnedies bereits bis an die physischen Grenzen geforderten Mechaniker und Techniker sicherlich ihre Spuren hinterlassen wird.
Zeitplan, 24h Le Mans
26.08. 17.00 – 19.00 Uhr Privattraining
27.08. 09.00 – 11.00 Uhr Privattraining
13.00 – 15.00 Uhr Freies Training
17.00 – 18.50 Uhr Qualifikation 1
21.00 – 22.30 Uhr Nachttraining
28.08. 09.00 – 11.00 Uhr Freies Training
13.00 – 14.50 Uhr Qualifikation 2
29.08. 09.00 – 09.45 Uhr Warm-up
12.00 Uhr Start