Yamaha Austria will von Favoritenrolle nichts wissen
Am Montag, dem 22. Juli, geht es für Mandy Kainz, Teamchef von Monster Energy Yamaha Austria, zum Acht-Stunden-Rennen nach Suzuka. Im Vorjahr eroberte sein japanischer Fahrer Katsuyuki Nakasuga die Pole-Position für die für japanische Motorradhersteller so wichtige Veranstaltung, die selbst die sonst scheinbar so emotionslosen Yamaha-Bosse in Verzückung versetzte. Am Ende des Jahres wanderte die Yamaha YZF-R1 mit der Startnummer 7 ins werkseigene Museum, obwohl Nakasuga bereits in der ersten Stunde das Motorrad im Kampf um die Führungsposition unsanft neben die Piste beförderte.
Nicht zuletzt wegen dieser bemerkenswerten Vorstellung zählt die österreichische Mannschaft zu den großen Favoriten für das diesjährige Rennen, noch dazu, wo Kainz neben Nakasuga mit Broc Parkes und Josh Waters zwei weitere Überflieger verpflichten konnte. Doch der Steirer will von der Favoritenrolle nichts wissen: «Für mich sind die Vorjahrestriumphatoren Ryuichi Kiyonari und Jonathan Rea von FCC TSR Honda die ersten Anwärter auf den Sieg. Auch Yoshimura Suzuki mit Takuya Tsuda, Josh Brookes und Nobuatsu Aoki sowie MuSASHi RT HARC-PRO mit Takumi Takahashi, Leon Haslam und Michael van der Mark habe ich ganz oben auf der Rechnung.»
Der Druck auf die japanischen Lokalmatadore ist so groß wie bei keinem anderen Rennen, deshalb hat der österreichische Teamchef auch festgelegt, dass nicht Nakasuga, sondern Parkes den ersten Turn bestreiten wird. «In Suzuka kann man nichts erzwingen, das hat man im letzten Jahr gesehen. Eine Top-3-Platzierung wäre natürlich traumhaft, aber wir haben ganz klar den Weltmeistertitel im Visier. Einen Ausfall können wir uns aus diesem Grund nicht leisten», gibt Kainz die Marschrichtung vor. «Wir liegen in der Weltmeisterschaft hinter SRC Kawasaki an zweiter Stelle, die in Japan aber nicht dabei sind. Mit einem guten Ergebnis könnten wir als WM-Führende die Heimreise antreten.»
Kainz freut es, dass durch den Start des ehemaligen Halbliter-Weltmeister Kevin Schwantz das Interesse an dieser Veranstaltung weltweit sprunghaft angestiegen ist. «Eine bessere Werbung kann es für diese faszinierende Sparte des Motorsports gar nicht geben. Piloten von diesem Kaliber sind eine Bereicherung. Früher mussten die Grand-Prix-Stars alle in Suzuka fahren und ich hoffe, dass das auch in Zukunft wieder einmal so sein wird. Die MotoGP-Fahrer wie Valentino Rossi, der das Rennen 2001 übrigens schon einmal gewonnen hat, Jorge Lorenzo oder Cal Crutchlow wären in meinem Team auf alle Fälle mehr als willkommen.»