GERT56 HMT (BMW): Portugal war eine Reise wert
Ein Sturz in der Anfangsphase beim Langstreckenklassiker in Le Mans verhinderte, dass das Team GERT56 HMT by rs speedbikes ohne Punkte die Heimreise antreten musste. Beim zweiten Rennen zur Endurance-Weltmeisterschaft wollten der Spanier Pedro Vallcaneras, der Tscheche Petr Biciste und der Deutsche Didier Grams in Portimão Versäumtes nachholen. Dies sollte mit einem ausgezeichneten 16. Platz und fünf WM-Zählern auch gelingen.
Die Mannschaft um Teammanager Karsten Wolf reiste auch voller Zuversicht in den Süden Portugals. «Unsere Mechanikercrew hat zusammen mit rs speedbikes die BMW S1000RR für den Einsatz bestens vorbereitet», versicherte Wolf. Ein klaglos funktionierendes Motorrad in den Trainingssitzungen und im Rennen sollte dem rührigen Sachsen aus Pirna recht geben.
«Wenn der Weltmeister von 2012 Pedro Vallcaneras mit dem Bike 1.48iger Zeiten vorlegt, ein bestens aufgelegter Didier Grams unter 1:50 fährt und Petr Biciste, der sein erstes Langstreckenrennen bestritten hat, mit 1:51iger Zeiten glänzt, zeugt dass von einem perfekten Setup für die speziellen Anforderungen, die die Endurance und die Strecke mit sich bringen.»
Aber nicht auf der Rennstrecke zeigte man sich gegenüber dem WM-Auftakt, auch in Sachen Boxenstopp und Benzinmanagement zeigte sich die Mannschaft stark verbessert. «Den in der Klasse Stocksport durch die fehlenden Schnellwechselanlagen etwas schwierigen Wechsel der Räder erledigen wir inklusive Tankvorgang mittlerweile in 43 Sekunden.»
Die Schnelligkeit der Boxenmannschaft machte sich besonders deshalb bezahlt, weil sich beim zweiten Turn von Grams herausstellte, dass der Hinterreifen wegen des ungewohnt aggressiven Asphalts die Standzeit von zwei Stunden nicht halten konnte. Ein schleichender Plattfuss kostete zusätzlich wertvolle Zeit. «Diese Widrigkeiten haben uns gesamt sechs Runden und damit letztendlich ein Top-10-Resultat gekostet», haderte Wolf nach Rang 16.
«Sportlich war Portugal mit Sicherheit eine Reise wert, aber logistisch sich solche Events für uns als kleines Privatteam ein finanzieller und organisatorischer Super-GAU. Da wir von der FIM als Pirelli-Team von der Dunlop-Challenge ausgeschlossen sind, mit deren Einführung aber die Reisezuschüsse gestrichen wurden, finden wir uns ganz klar benachteiligt. Zuschüsse dürfen nicht an wettbewerbsrelevante Produkte geknüpft sein, wie es der Rennreifen nun einmal ist. Hier muss der Promoter etwas tun, sonst gehen die Starterfelder weiter zurück», richtete der Teammanager deutliche Worte an den Promoter der Langstrecken-WM.
«Deshalb möchte ich hier unseren beiden Logistikpartnern Jürgen Funke PTL Projekt-Transport Logistik und dem Unternehmen Scania Rent ganz besonders danken. Ich möchte auch ausdrücklich die Sponsoren und Partner hervorheben, denn ohne deren finanziellen und wirtschaftlichen Background hätten wir dieses Rennen eventuell weglassen müssen und was das bei nur drei WM Läufen bedeutet, kann sich jeder vorstellen.»