Porsche 919 Hybrid auf letzter Ausfahrt ins Museum
Porsche hat mit dem 919 Hybrid in den Jahren 2014 bis 2018 große Motorsport-Geschichte geschrieben. Nun hat der schwäbische Autobauer den Prototypen an das hauseigene Museum ausgehändigt. Doch dies wurde standesgemäß zelebriert. Denn eskortiert von Begleitfahrzeugen und mit behördlicher Genehmigung veranstaltete Porsche einen Konvoi vom Entwicklungszentrum in Weissach aus zum 25 Kilometer entfernt liegende Ausstellungsgebäude in Zuffenhausen.
Zwei verschiedene Exemplare des 919 Hybrid nahmen an der ungewöhnlichen Übergabeaktion teil. Im Evo saß Mark Webber. «Es war verrückt und faszinierend, dieses Biest im Rahmen der Straßenverkehrsordnung zu bewegen. Es ist typisch Porsche, so etwas Cooles zu wagen und vor allem zu beherrschen. Ich verbinde sehr viel mit dem 919 und den Einsätzen in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft. Es war mir eine Ehre, den 919 Evo heimzubringen», strahlte der Australier.
Marc Lieb steuerte die LMP1-Standard-Version des 919 Hybrid. «Diese Fahrt heute war für Porsche, den 919 und für mich persönlich ein sehr schöner Abschluss. Ich fahre Teile der Strecke von meinem Wohnort Ludwigsburg in mein Büro in Weissach jeden Tag mit einem Cayenne. Dabei werde ich mich fortan immer an die einzigartige Perspektive aus der tiefen Sitzposition des 919 erinnern», war auch Lieb hell auf begeistert.
Porsche stieg mit dem 919 Hybrid im Jahre 2014 in die LMP1-Klasse der FIA WEC ein. Nach einem Aufbaujahr konnte von 2015 bis 2017 jeweils der WM-Titel eingefahren werden. Dazu kamen auch noch drei Gesamtsiege bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Zum Ende der Saison 2017 zog Porsche den Stecker des LMP1-Programms. Jedoch wurde der Rennwagen über den Winter 2017/18 weiterentwickelt.
Die Evo-Version setzte sich über das technische Reglement der FIA WEC hinweg. Das Fahrzeug bekam beispielsweise eine neue Aerodynamik. Außerdem wurde die Leistung auf satte von 1160 PS hochgeschraubt. Neel Jani brach damit im April 2018 in Spa-Francorchamps den seinerzeit gültigen Qualifyingrekord der Formel 1. Im Juni donnerte Timo Bernhard eine Rundenzeit von 5:19,55 Minuten auf der Nordschleife des Nürburgrings in den Asphalt. «Wir konnten mit dem Projekt 919 Hybrid neue Technologiefelder für Porsche erschließen und aufzeigen, welche Performance in moderner Hybridisierung steckt. Ultimativ ist uns das mit den Rekorden des 919 Evo auf der Tribute Tour 2018 gelungen», verabschiedete Teamchef Andreas Seidl die beiden 919-Versionen.