MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Daniil Kvyat schimpft: Wofür die Verstappen-Regel?

Von Andreas Reiners
Daniil Kvyat und Sergio Pérez

Daniil Kvyat und Sergio Pérez

Die neue «Anti-Verstappen-Regel» sollte eigentlich für Klarheit sorgen, was Verteidigungsmanöver in der Bremszone betrifft. Für Daniil Kvyat ist allerdings derzeit wenig klar.

Seit dem vergangenen GP in Austin gibt es die sogenannte «Anti-Verstappen-Regel.» Die Fahrer wollten von Charlie Whiting, dem Sicherheitsdelegierten und Rennleiter der Formel 1, endlich eine klare Regelung, ob das Verhalten von Max Verstappen in der Bremszone nun in Ordnung sei oder eben nicht.

Die FIA hatte reagiert: «Kein Auto darf in einer Art und Weise gefahren werden, die potenziell gefährlich für andere Piloten ist.» Artikel 27.8 verbietet dazu Fahrmanöver, «die andere Piloten behindern, einschließlich eines nicht normalen Richtungswechsels».

Vor diesem Hintergrund wird künftig jeder Richtungswechsel in der Bremszone, der dazu führt, dass der Hintermann ausweichen muss, als abnormal und potenziell gefährlich eingestuft. Jede solche Aktion wird künftig den Rennkommissaren gemeldet.

Nun sorgte diese neue Regelung nach dem Rennen sofort für Diskussionen. Allerdings nicht wegen Verstappen. Stattdessen beschwerte sich Daniil Kvyat. Der Russe war in Kurve elf der ersten Runde hinter Force-India-Pilot Sergio Pérez. Auf der Innenseite wollte der Toro-Rosso-Mann überholen, doch stattdessen rauschte er in das Heck des Mexikaners. Kvyat bekam daraufhin eine 10-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Er wurde am Ende Zwölfter, Pérez nach seinem Dreher immerhin noch Achter.

Kvyat weist aber jede Schuld von sich. «Sie haben erst an diesem Wochenende die Regel aufgestellt, dass man sich in der Bremszone nicht mehr bewegen darf. Aber genau das hat er gemacht. Er hat sich vielleicht zehn Meter bewegt, und das genau vor mir», sagte Kvyat.

«Warum erstellt man diese Regel, wenn man sie dann nicht auch anwendet? Meiner Ansicht nach hätte er dafür bestraft werden sollen», so Kvyat weiter. Seine eigene Strafe empfand er als zu hart. Nun will sich der Russe noch einmal mit Whiting zusammensetzen. «Ich möchte eine Klarstellung haben. Im Moment ist die Regelung für mich nicht ganz klar. Wenn er das machen darf, dann sollten das alle machen dürfen», so Kvyat: «Vielleicht ändert Charlie auch meine Ansicht. Er kann immer alles gut erklären.»

Pérez selbst sah die Schuld übrigens wenig überraschend bei Kvyat. Und auch der Russe räumte ein, dass das Verteidigungs-Manöver des Mexikaners wohl in Ordnung gewesen wäre, wenn es nicht diese neue Regel geben würde. Aggressiv, aber ok. «Ich habe wirklich nicht erwartet, dass er sich so hart verteidigt. Ich musste den Preis dafür bezahlen», so Kvyat.

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