MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Lewis Hamilton zu Austin: «Hatte einen Mörderschiss»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamiltons Truppe feiert

Lewis Hamiltons Truppe feiert

​USA-GP-Sieger Lewis Hamilton spricht über die Gefühlswelt in einem Rennwagen, wenn er in Führung liegt: «Du hörst alle denkbaren Geräusche aus Getriebe und vom Motor. Ich hatte einen Mörderschiss.»

Weltmeister Lewis Hamilton ist ein gebranntes Kind. Es gab in dieser Saison so viele Defekte am Silberpfeil, zuletzt der spektakuläre Motorschaden in Malaysia, so dass in Fan-Foren noch immer kursiert, Mercedes wolle einfach Nico Rosberg den Titel zuschanzen. Was selbst Hamilton aus ausgemachten Blödsinn bezeichnet hat.

Aber Lewis gibt auch zu: «Du hörst alle denkbaren Geräusche aus Getriebe und vom Motor. Ich hatte einen Mörderschiss. Und dieses Gefühl hatte ich nicht nur zum Schluss des Austin-GP, diese Angst begleitete mich das ganze Rennen durch. Ich war unheimlich erleichtert, als ich die karierte Flagge erblickte.»

«Ich habe versucht, mit weniger Schaltmanöver pro Runde auszukommen, um das Getriebe zu schonen. Ich habe den Motor nur zu 90 Prozent belastet, um die Antriebseinheit zu schonen. Du spürst jede Vibration von der Kraftübertragung und vom Motor, du horchst auf jedes Geräusch, das nicht da sein wollte. Ich wollte den Wagen wie ein rohes Ei ins Ziel tragen. Das Rennen fühlte sich endlos an.»

Lewis Hamilton hat selbst in der Sommerflaute – seit Ende Juli in Hockenheim hatte er nicht mehr gewonnen – nie den Glauben verloren: «Ich versuchte immer, positiv zu bleiben. So lange noch reichlich Punkte zu erobern sind, gebe ich nicht auf. Es liegt nicht in meiner Natur, den Kopf hängen zu lassen. Nur durch Widerstände wirst du stärker.»

«Klar war Malaysia schwer zu verkraften. Und ich wäre sicher in besserer Stimmung nach Japan gereist. Aber auch Japan habe ich gleich am Sonntagabend abgehakt. Dann reiste ich in die Fabrik, wo wir ja unseren dritten WM-Titel gefeiert haben. Mehr als 1000 glückliche Menschen zu sehen, das hat mich aufgerichtet. Wir haben auch weiter an den Starts gearbeitet, und das hat sich ganz offenbar ausbezahlt, wie wir gesehen haben. Hier fühlte ich mich sofort wohl, vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich in den USA immer so wohlfühle.»

«Ich habe nicht 50 Rennen aus Glück gewonnen. Sondern durch stetige Arbeit und die tollen Autos, die ich fahren durfte, durch die unermüdliche Plackerei aller Mitarbeiter. Wenn es mal nicht so gut läuft, dann führe ich mir das wieder vor Augen. Das ist mein Antrieb – dass ich den Menschen für ihre Arbeit etwas zurückgeben möchte. Heute konnte ich das tun, und das macht mich glücklich.»

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