Manor: Angst vor Sauber sorgt für Weiterentwicklung
Dave Ryan: Sauber-Aufholjagd bereitet Sorgenfalten
Die Formel-1-Schlagzeilen konzentrieren sich natürlich auf den WM-Spitzenkampf zwischen den beiden Mercedes-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Doch auch am anderen Ende der Rangliste läuft ein heisses Duell: Das Manor-Team darf sich freuen, denn dank Pascal Wehrleins WM-Punkt aus Österreich belegt der Rennstall, der mit zwei Mercedes-Junioren antritt, den zweitletzten Platz vor Sauber.
Die Schweizer, die in diesem Jahr grosse Umstrukturierungen und einen Besitzer-Wechsel verkraften mussten, konnten in den bisherigen 18 WM-Läufen noch keinen Zähler sammeln. Teamchefin Monisha Kaltenborn bezeichnete den elften Rang im Team-Tableau als «inakzeptabel», dennoch weiss auch sie, dass es für ihre Schützlinge Marcus Ericsson und Felipe Nasr schwierig wird, aus eigener Kraft in die Punkte zu fahren.
Letzterer bezeichnet dieses Unterfangen sogar als unrealistisch. Im Gespräch mit Formula1.com erklärte der Brasilianer: «Ich selbst, mein Teamkollege Marcus und auch das ganze Team werden alles daran setzen, um diese ersten Saisonpunkte noch zu holen. Aber realistisch gesehen haben wir derzeit nicht das Auto, um aus eigener Kraft in die Top-Ten zu kommen. Es müsste also einiges zusammenkommen.»
Und Nasr verriet: «Angesichts der drei verbleibenden Möglichkeiten sehe ich vor allem in Brasilien die grösste Chance. Denn dort könnte das Wetter die gewohnte Rangordnung durcheinanderwirbeln. Aber wir müssen natürlich auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es in diesem Jahr nicht mehr klappt.»
Trotzdem fürchtet die Manor-Konkurrenz wegen der jüngsten Fortschritte, die Sauber durch das jüngste Aerodynamik-Update machen konnte, den lukrativen WM-Rang noch an den Rennstall aus Hinwil zu verlieren. Deshalb soll bis zum Ende der Saison weiterentwickelt werden, wie Maor-Renndirektor Dave Ryan im Fahrerlager von Mexiko bestätigt hat.
«Wir haben uns wirklich gut geschlagen und den zehnten Platz seit Österreich verteidigen können. Doch in einem GP können sich die Bedingungen blitzschnell ändern. Und auch wenn die beiden Sauber-Jungs am Ende auf den Positionen 14 und 15 ins Ziel gekommen sind, so waren sie doch zeitweise sehr viel weiter vorne unterwegs. Deshalb müssen wir das Auto und auch die Team-Leistung stetig verbessern. Wir haben das Glück, mit Pascal und Esteban (Ocon, Anm.) zwei Piloten an Bord zu haben, die verstehen, dass derzeit das Team-Ergebnis im Vordergrund steht.»