Sergio Marchionne: «Ferrari 2017 konkurrenzfähig»
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Firmenpräsident Sergio Marchionne
Sergio Marchionne ist kleinlaut geworden. Kein Wort mehr von WM-Titel. Zu tief sitzt der Stachel über die Schmach 2016. Im vergangenen Winter hatte der Fiat-Sanierer und Ferrari-Präsident von seinem Rennstall gefordert, vom ersten Rennen in Australien an auf Augenhöhe mit Mercedes-Benz zu kämpfen. Ziel sollte nichts weniger als der Gewinn der Weltmeisterschaft sein.
Davon ist Ferrari meilenweit entfernt: Die berühmteste Scuderia der Welt ist seit 25 Rennen sieglos, die WM wird mit grösster Wahrscheinlichkeit nur auf Rang 3 abgeschlossen, nicht nur hinter Mercedes, auch hinter Red Bull Racing.
Anfangs September musste Marchionne gestehen: «Es gibt nichts zu beschönigen – wir haben unsere Ziele für die Saison 2016 verpasst. Ich finde, wir haben in Australien gut begonnen, da waren wir nicht weit weg von Mercedes, aber dann konnten wir nicht wie erhofft nachlegen, die Entwicklung war zu wenig rasant.»
Nun hat der 64jährige Spitzenmanager die Geschäftszahlen von Ferrari aus dem dritten Quartal 2016 vorgelegt. Ferrari geht es sehr gut: Zwischen Juni und September wurde ein Umsatz von 783 Millionen Euro erreicht (8,3 Prozent Wachstum), mit einem Nettogewinn von 113 Millionen Euro (20 Prozent Wachstum). Es wird ein Jahresumsatz von mehr als 850 Millionen Euro anvisiert.
Zur sportlichen Situation sagt Sergio Marchionne: «Das Ziel besteht darin, 2017 wieder konkurrenzfähig zu sein. Wir sind mit den Ergebnissen nicht zufrieden, aber wir wollen die Saison so gut als möglich beenden.»
Am liebsten mit einem Sieg – noch hat Ferrari dazu zwei Chancen: am kommenden Wochenende in Brasilien und dann, zwei Wochen später, beim WM-Finale von Abu Dhabi.
Bei seinem Besuch in Monza hatte Marchionne über die Gründe für die verpassten Saisonziele gesagt: «Vielleicht haben wir zu lange damit gewartet, unserem Mattia Binotto die technische Leitung zu übertragen. Wir haben uns aber für die Zukunft besser aufgestellt, es sind tolle Entwicklungen eingeleitet, und ich habe jedes Vertrauen in meine Mannschaft, dass wir das 2017 besser machen werden. Das wahre Ferrari sehen wir erst dann.»
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