Fernando Alonso: «Sebastian Vettel schlimmer dran»
Sebastian Vettel und Fernando Alonso
In Italien haben sie dafür schon einen Begriff geschaffen – Alonsifizierung. Die italienischen Medien beschreiben damit einen ständig grösser werdenden Zustand der Frustration, der sich auf das Vorbild Fernando Alonso bezieht und nun auf Sebastian Vettel angewandt wird. Fünf Jahre lang hat der Spanier vergeblich versucht, mit Ferrari Weltmeister zu werden, von 2010 bis 2014.
Zwei Mal verlor er knapp gegen jenen Mann, der nun mit dem italienischen Team das Gleiche probiert: Sebastian Vettel. 2010 richtete der damalige Ferrari-Chefstratege Chris Dyer Alonsos Rennen in Abu Dhabi auf Mark Webber aus statt auf Vettel. Und 2012 konnte Alonso nicht vom Pech Vettels profitieren, der in der ersten Runde auf den letzten Platz zurückgefallen war, sich aber mit einer tollen Aufholjagd doch noch den Titel holte.
Wo stehen die beiden nach knapp zwei Jahren Ferrari?
Alonso erreichte 2010 und 2011 in 38 Rennen sechs Siege, 20 Podestplazierungen und zwei Pole-Positions.
Vettel hat 2015 und 2016 in bislang 37 Rennen drei Siege erreicht, 19 Podestplatzierungen und eine Pole-Position.
Alonso wurde 2010 WM-Zweiter und 2011 WM-Vierter, Vettel wurde 2016 WM-Dritter und liegt derzeit auf dem vierten Rang, ohne Aussicht, sich verbessern zu können – Daniel Ricciardo auf Rang 3 ist nicht mehr einzuholen.
Alonso hat jedoch mehr erreicht als Vettel. Denn so nahe wie der Spanier den WM-Titeln kam, war der Deutsche angesichts der Dominanz von Mercedes der WM-Krone nie. Auch daher resümiert Alonso in einem Interview mit der britischen Sky, Vettel habe es heute schwerer als er, Alonso, es damals hatte: «Ich musste nie diese Frustration durchmachen. Ich war damals WM-Leader bis Abu-Dhabi, und 2012 war ich bis zehn Runden vor Schluss auf Titelkurs. Daher glaube ich – die Lage von Vettel ist heute schlimmer.»
Alonso verliess Ferrari vorzeitig und begann mit McLaren-Honda ein neues Abenteuer. Viele Experten glauben: Dem 35-Jährigen gehe für einen dritten Titel nach 2005 und 2006 die Zeit aus. Aber der gegenwärtige WM-Zehnte meint: «Klar ist ein weiterer Titel möglich, wieso auch nicht? Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Reglement, das sollte es uns erlauben, Mercedes schneller einzuholen. McLaren ist ein grosses Team, wir haben reichlich Ressourcen, wir können ein gutes Chassis bauen, und ich bin überzeugt, dass auch Honda einen weiteren grossen Schritt machen wird.»
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