Nico Rosberg enthüllt: Fast Rippenbruch in Abu Dhabi
Sollte ein Rücktritt nicht bedeuten, dass ein Sportler kürzer tritt? Bei Nico Rosberg ist derzeit das Gegenteil der Fall. Der Formel-1-Weltmeister jettet von einem Ort zum nächsten. Nach dem Finale von Abu Dhabi ging es weiter zu Petronas nach Kuala Lumpur, dann nach Wiesbaden, zum Empfang beim Oberbürgermeister. Kurzer Besuch im Mercedes-Werk in England, dann FIA-Gala mit WM-Feier in Wien – mit der Schockmeldung des Rücktritts. Anschliessend bei Mercedes in Stuttgart und Sindelfingen, Abstecher nach Berlin zur Gala «Herz für Kinder», danach zu den «Autosport Awards» nach London und schliesslich ab nach Bologna, um bei den Kollegen von Autosprint den goldenen Helm, den Casco d’Oro, entgegenzunehmen. Später dann Treffen mit einem anderen deutschen Weltmeister, Fussballstar Lukas Podolski, in Köln-Bonn, samt ihren WM-Pokalen, dann Weihnachtsfeier im Rennwagenwerk von England, nun Medientermine und Auftritt beim Digitalsender Canal+ in Paris.
Einmal tief durchatmen, dann meint Nico: «Ich Schnitt war es jeden Tag ein anderes Land, manchmal mehr. Aufhören wird das alles erst nach dem 20. Dezember, dann habe ich frei.»
In Paris machte Rosberg erst mal ein paar Selfies – Eiffelturm und Arc de Triomphe müssen auch für einen Rennfahrer sein. Sehr zur Verblüffung einiger Passanten, deren Gesichter fragten: «Kennen wir den mit diesem Pokal nicht von irgendwo her?»
Rosberg zog auch in Paris die Menschen in Scharen an: Beim Medientermin als Gast von Mercedes an der Avenue des Champs-Élysées, mehr noch dann beim roten Teppich in Boulogne-Billancourt, wo der TV-Sender Canal+ zuhause ist.
Wie geht es dem Vielreiser? «Wundervoll», sagt Rosberg gegenüber französischen Journalisten. «Ich bin mit mir im Reinen mit meiner Entscheidung, es war richtig, nach der Stunde meines grössten Erfolgs zu gehen.»
Der Kanadier Jacques Villeneuve, als TV-Experte von Canal+ ebenfalls in Paris, grinst dazu: «Seit vierzehn Tagen sagt Nico immer und immer wieder die gleichen Dinge. Das ist normal, wenn du Weltmeister geworden bist. Aber wenn er wirklich ehrlich wäre, dann würde er uns sagen – ich würde jetzt lieber an einem Strand in der Sonne liegen!»
Rosberg, der die Feiertage auf Ibiza verbringen will, kann über seine Verpflichtungen schmunzeln: «Also wenn mir etwas von der Formel 1 nicht fehlen wird, dann sind es die vielen Interviews.»
Im Bezahlfernsehen von Canal+ wird eine Sondersendung zu Ehren von Rosberg ausgestrahlt. Von mehreren Millionen, als die Formel 1 in Frankreich noch von TF1 gezeigt wurde, sind die Einschaltquoten auf eine knappe halbe Million eingebrochen. Das ist auch deshalb schade, weil Nico Rosberg bei Canal+ einiges Wissenswertes berichtet.
Rosberg erzählt in der TV-Sendung unter anderem, dass er in Abu Dhabi bis neun Uhr früh Montagmorgen durchgefeiert hat – und dass er sich dabei fast einen Rippenbruch zugezogen hätte. Wie das genau zustande kam, wollte der Deutsche dann allerdings doch nicht verraten.
Nico meinte auch, am schwersten sei bei der Entscheidung zum Rücktritt gewesen: das Wissen, das Team ohne Fahrer dastehen zu lassen. «Aber sie haben sehr grosses Verständnis für meine Entscheidung gezeigt.»
Und wie geht es nun bei Mercedes weiter? «Ich weiss es nicht», sagt Nico. «Aber ich weiss, dass Valtteri Bottas und Pascal Wehrlein beide ausgezeichnete Piloten sind.»
Zu den Feiertagen grinst Nico: «Für meine Mutter wird es nicht einfach, sie muss jetzt zwei Weltmeister am Tisch ertragen.»