Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Bottas für Nico Rosberg: Williams wehrt Mercedes ab

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas (links) mit Toto Wolff (rechts)

Valtteri Bottas (links) mit Toto Wolff (rechts)

​Mercedes-Benz sucht den Nachfolger für Nico Rosberg. Bei Williams beissen die Weltmeister vorderhand auf Granit: Es wäre für Williams katastrophal, den 27jährigen Finnen Valtteri Bottas zu verlieren.

Viele Formel-1-Insider sind überzeugt: Der Finne Valtteri Bottas wäre der ideale Kandidat, um bei Mercedes den zurückgetretenen Nico Rosberg zu ersetzen. Es gibt nur zwei klitzekleine Probleme.

Erstens hat der 27jährige WM-Vierte von 2014 einen neuen Zweijahresvertrag bei Williams unterzeichnet und ist bis Ende 2018 gebunden.

Und zweitens hat Williams null Interesse daran, den neunfachen Podestbesucher herzugeben. Denn Williams fährt überdies im kommenden Jahr mit dem 18jährigen Lance Stroll, und der ist bei allem Talent noch lange kein Team-Leader.

Sky-Formel-1-Experte Marc Surer resümierte denn auch im SPEEDWEEK.com-Interview: «Bottas an Mercedes zu verlieren, das wäre für Williams eine Katastrophe. Williams ist schon mit Neuling Lance Stroll einen Kompromiss eingegangen, um das Team zu finanzieren.»

Auf Bottas als Rosberg-Nachfolger zu kommen, ist leicht: Der Finne gilt als kommender GP-Sieger, nur hatte er bei Williams bislang nicht die Mittel, das unter Beweis zu stellen. Er ist überdies bei jener Sportmanagement-Firma Aces unter Vertrag, an welcher nicht nur Mika Häkkinen beteiligt ist, sondern eben auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Bottas hat bewiesen, dass er regelmässig Spitzenergebnisse einfahren kann, genau solch einen Mann sucht Mercedes, um 2017 den Marken-WM-Titel erfolgreich zu verteidigen.

Gemäss Berichten aus England hat Williams ein erstes Angebot von Mercedes für Valtteri Bottas abgewiesen. Mercedes soll mit einer tüchtigen Ermässigung für die Motoren locken. Die Rede ist von rund zehn Millionen Euro Preisnachlass für die 1,6-Liter-V6-Hybridmotoren, dazu erhielte Williams Pascal Wehrlein. Aber Sir Frank Williams und Claire Williams sind offenbar nicht davon überzeugt, dass eine Fahrerpaarung Wehrlein/Stroll so schlagkräftig ist wie Bottas/Stroll. Und dank Lances Vater Lawrence Stroll ist Williams finanziell aus dem Schneider.

Rennlegende Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, hat überdies betont, Mercedes werde bei der Nachfolge von Nico Rosberg keine bestehenden Verträge anderer Fahrer brechen. Auch dies spricht gegen die Variante Bottas.

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