MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Rosberg clever, Hamilton verspielt, Alonso verloren

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo, Nico Rosberg und Lewis Hamilton

Daniel Ricciardo, Nico Rosberg und Lewis Hamilton

​Meine persönlichen besten Zehn der Formel-1-WM 2016: Wieso Rosberg vor Hamilton liegt, warum Sebastian Vettel eine Enttäuschung ist, wieso Fernando Alonso zu bedauern ist, was Max Verstappen auszeichnet.

Die besten Zehn der Formel-1-WM nach Punkten stehen seit Abu Dhabi fest. Die Teamchefs haben ihre Top-Ten ebenfalls gewählt. Ich möchte meine ganz persönlichen besten Zehn nachreichen und zur Diskussion stellen. Beteiligen auch Sie sich und schreiben Sie uns weiter unten, von wem Sie beeindruckt sind und wer Ihrer Meinung zufolge unter Wert abgeschnitten hat.

1 Nico Rosberg
Ich zweifle keinen Moment daran, dass der liebe Gott Lewis Hamilton mehr Talent in die Wiege gelegt hat als Nico Rosberg. Aber der talentierteste Fahrer wird nicht immer Weltmeister. Nico Rosberg hat in diesem Jahr fast alles richtig gemacht. Er hat seine Chance genutzt, wann immer Hamilton von Pech verfolgt war. Und er hat kaum Fehler gemacht, selbst wenn er den heissen Atem des Briten im Nacken spürte. Sein Rücktritt hat mich beeindruckt. Es wäre einfacher gewesen, noch zwei Jahre lang abzusahnen.

2 Lewis Hamilton
Ohne zahlreiche Defekte seines Silberpfeils hätte Lewis Hamilton seinen Titel erfolgreich verteidigt. Es gab aber auch Gelegenheiten, bei welchen er von der Rolle war: in Baku etwa oder in Singapur. In Monza war er im Training überlegen und im Rennen zahnlos. Einige seiner Darbietungen neben der Strecke sind mir zu viel Primadonna-Gehabe. Auf der anderen Seite: Hamilton erzeugt Schlagzeilen, und er erreicht über die sozialen Netzwerke so viele Menschen wie kein anderer Pilot. Kein Wunder, bekommt er von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone so viel Lob.

3 Daniel Ricciardo
Alle reden vom wunderbaren Max Verstappen. Zu Recht. Aber wie sich Ricciardo gegen den aufstrebenden Niederländer gesteigert hat, ringt mir Respekt ab. Daniel Ricciardo auf der Rennpiste – immer fair, immer blitzsauber. Abseits der Strecke durch seinen gewinnenden Charakter und wegen Klartexts der beliebteste Fahrer.

4 Max Verstappen
Ich staune immer wieder, wie weit dieser Kerl mit 19 Jahren schon ist. Er wird Daniel Ricciardo mit zunehmener Erfahrung überflügeln, da bin ich mir ganz sicher. Einige seiner Fahrmanöver waren mindestens grenzwertig. Kein Wunder, musste die FIA mit einer Regeländerung einschreiten, was das Verteidiungsverhalten angeht. Verstappen wird in den kommenden Jahren ruhiger und kann aus meiner Sicht schon 2017 ein Wörtchen um den Titel mitreden. Es wird interessant sein, wie sich das auf das Verhältnis zu Ricciardo auswirkt.

5 Fernando Alonso
Es schmerzt mich, wie der Spanier bei Ferrari und nun bei McLaren-Honda Jahr um Jahr mit mittelmässigem Material verliert und sein Talent vergeudet. Gegen Jenson Button musste er meiner Meinung nach nicht alles aus sich herausholen, ich bin gespannt, wie er gegen den hochtalentierten Stoffel Vandoorne abschneidet. Alonso braucht endlich wieder ein siegfähiges Auto.

6 Sebastian Vettel
Nicht nur wegen Sieglosigkeit eine Enttäuschung. Ich erkenne in einigen Reaktionen Frustration, weil bei Ferrari weniger vorwärtsgeht als erhofft. Ich kann zudem mit dem ganzen Gejammere am Funk über Nachzügler nichts anfangen. Vettel kann mehr als wir 2016 gesehen haben.

7 Kimi Räikkönen
Näher am Stallgefährten dran als 2014 gegen Alonso und 2015 gegen Vettel. Das zeigt – wenn er mit dem Wagen klarkommt, kann es der Finne nach wie vor mit jedem aufnehmen. Ich staune immer wieder über die gewaltige Fangemeinde, die Räikkönen hat. Seine einsilbigen Antworten sind legendär. Wo sich viele Menschen beklagen, die Formel 1 hätte keine Typen mehr, bin ich froh, dass wir Kimi Räikkönen haben.

8 Carlos Sainz
Was der Madrilene mit dem motorisch unterlegenen Toro Rosso gezeigt hat, war einige Male schlicht sensationell. Ich hätte ihn gerne 2017 im Renault-Werkswagen gesehen. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko weiss sehr genau, wieso er ihn nicht ziehen lässt.

9 Sergio Pérez
Jeder Fahrer, der eine Saison wie 2016 unmittelbar hinter den Piloten der besten drei Rennställe abschliesst, darf stolz auf sich sein. Besonders fein – die dritten Ränge in Monaco und Baku. Einen Nico Hülkenberg als Stallgefährten in den Schatten zu stellen, ist auch nicht die einfachste Aufgabe.

10 Valtteri Bottas
Ich werde aus dem Finnen nicht schlau. Gewiss, der Williams war 2016 nicht das beste Auto. Aber für einen Piloten, dem mindestens Siege, wenn nicht gar WM-Potenzial nachgesagt wird, hätte ich gegen den GP-Veteranen Massa mehr erwartet. Ein Platz in einem Top-Team würde zeigen, ob Bottas wirklich aus dem Holz der Champions geschnitzt ist.

So, liebe SPEEDWEEK.com-Leser, jetzt sind Sie dran. Lassen Sie uns weiter unten wissen, wer Ihre Top-Ten sind. Wer hat Sie umgehauen? Wer hat Sie enttäuscht? Ich bin gespannt auf Ihre Meinung.

Die Top-10 der Teamchefs
1. Lewis Hamilton
2. Max Verstappen
3. Nico Rosberg
4. Daniel Ricciardo
5. Sebastian Vettel
6. Fernando Alonso
7. Kimi Räikkönen
8. Sergio Pérez
9. Valtteri Bottas
10. Carlos Sainz

Die Top-10 in der WM
1. Nico Rosberg
2. Lewis Hamilton
3. Daniel Ricciardo
4. Sebastian Vettel
5. Max Verstappen
6. Kimi Räikkönen
7. Sergio Pérez
8. Valtteri Bottas
9. Nico Hülkenberg
10. Fernando Alonso

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