Daniel Ricciardo (Red Bull) über 2016: Krasse Saison
Daniel Ricciardo nach seinem Sieg in Sepang
Viel besser hätte es für Daniel Ricciardo 2016 nicht laufen können: Red Bull Racing ist im Aufwind, der Australier konnte zum zweiten Mal nach 2014 hinter dem Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton WM-Dritter werden, und Ricciardo hat in Malaysia seinen vierten Sieg eingefahren.
Daniel freut sich: «Wir hatten endlich wieder ein konkurrenzfähiges Auto, und natürlich bist du als Racer noch ein Stückchen motivierter, wenn du weisst – du hast einen Rennwagen, mit dem du um Podestränge fahren kannst. Es macht einfach mehr Spass, ein Wörtchen um die Pokale mitreden zu können.»
Dabei hatte der 27-Jährige im Testwinter noch gemischte Gefühle: «So toll war unsere Saisonvorbereitung nicht. Ich wusste, dass wir unter den besten Acht liegen würden, aber mir war nicht klar, wo genau. Dann bin ich in Melbourne Vierter gewonnen, und Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko hat mich umarmt, als hätten wir gewonnen.»
«Als wir dann in China den zweiten Startplatz herausfuhren, da wussten wir mit Sicherheit, dass wir wieder bei der Musik sind. Leider hatte ich zu Beginn des Rennens einen Platten, aber die Art und Weise, wie ich im weiteren Verlauf des Rennens vorstossen konnte, die zeigte mir – wir sind auf dem richtigen Weg.»
Im darauf folgenden Monat Mai änderte sich viel bei Red Bull Racing: Max Verstappen kam ins Team.
Daniel Ricciardo erinnert sich: «Das war eine grosse Sache, das GP-Wochenende in Spanien war ein wenig verrückt, nicht nur wegen des Sensationssieges von Max. Wie er sich bei uns einführte und auf Anhieb gewinnen konnte, das gab allen noch mehr Energie. Es war die richtige Entscheidung, und der Speed von Max stachelte mich an.»
«Ich war gut ins Jahr gestartet, vielleicht war das auch einer der Gründe, warum der Platztausch zwischen Verstappen und Daniil Kvyat vollzogen wurde. Max und ich haben uns seit dem ersten Tag angepeitscht. Wenn dir der Stallgefährte mehr auf die Pelle rückt, dann versinkst du noch intensiver in die Daten, um herauszufinden, wo du besser werden kannst. Max ist für sein Alter überaus schnell.» Daniel grinst: «Und er hat einen besseren Musikgeschmack als Kvyat!»
Höhen und Tiefen liegen in der Formel 1 nahe beieinander, das spürte Daniel Ricciardo besonders gut in Monte Carlo: «Ich liebe Monaco. Ich lebe dort, und die Spannung in der Luft an einem GP-Wochenende ist etwas Magisches. Ausgerechnet dort dann meine erste Pole-Position zu erzielen, das war ein unglaubliches Gefühl, eine Riesenerleichterung.»
«Die Runde war wirklich so gut wie perfekt. Ich weiss nicht, wo ich noch Zeit hätte finden können. Zu Beginn der Runde untersteuerte der Wagen für meinen Geschmack ein wenig zu stark, oben beim Casino. Aber als ich mir später das Training nochmals angeschaut habe, da sah ich, dass fast alle Fahrer damit kämpften. Später in der Runde, in der Schwimmbadpassage, meiner Lieblingsstelle in Monte Carlo, war ich wirklich auf Messers Schneide, herrlich. Auch die Hafenschikane hatte ich perfekt hinbekommen.»
«Leider folgte knapp 24 Stunden später der Tiefpunkt: Jeder weiss von unserem Problem beim Boxenstopp, damit war der Sieg futsch. Es ist schon kurios: Hätte mir einer vor der Saison gesagt, ich würde Zweiter in Monaco werden und danach abgrundtief enttäuscht sein, ich hätte ihn nicht verstanden.»
Höhepunkt der Saison: natürlich der Sieg in Sepang. Daniel über den Malaysia-GP: «Mein Highlight, mit Ausnahme der Hitze, die letzten zehn Runden waren wirklich fürchterlich. Auf mein Rennen in Singapur darf ich auch stolz sein. Nico Rosberg gegen Ende des Grand Prix zu jagen, das hat irre Spass gemacht.»
Daniel Ricciardos Saisonzusammenfassung in einem Wort: «Krass.»
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